11. Dezember 2023 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Enso: A Simplified Space

Enso: A Simplified Space

Haben Sie etwas Zeit … für … Musik. Dann begeben Sie sich mal auf eine gut einstündige Mithörreise eines Trios, das seine eigene Klangwelt aus den drei Instrumenten Klavier, Kontrabass und einer erweiterten Snare-Drum auf eine Weise erschafft, die nebenbei auch eine eigene Zeitwelt setzt. Da setzt es Impulspunkte ins Nichts, da rolliert ein Schaben über Minuten und erzeugt eine eigenwillige Zeitstruktur; einen Rhythmus der Permanenz. Danach steht wieder eine Phase leererer Schönheit im Raum. …

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Gerdes: Songs and Improvisations

Gerdes: Songs and Improvisations

… Mit seinen elf (auf Vinyl sind es acht) «Songs und Improvisations» legt Jan Gerdes seinem Publikum eine CD vor bei der er fließend von einer Tonsprache und musikalischen Poetik in eine andere wechselt. Bei alledem erweist er sich auf der kompositorischen Ebene als Neoimpressionist, als Eindrückesammler und -vermittler. …

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ROWK – ROWK

ROWK – ROWK

Buntglasig ist auch diese Musik, die ihre Ecken und Kanten nicht glättet aber auch nicht als Monstranz ihrer Eigenbeglaubigung vor sich her trägt. Musik bleibt im poetischen Schleudergang der virtuosen Pluralität, die so und nicht anders nur in diesem Quartett stattfinden kann.

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Day & Taxi: Run, The Darkness Will Come!

DAY & TAXI: Run, The Darkness Will Come!

«Unbeeindruckt von Trends bewegt sich DAY & TAXI autonom und unverkennbar an der Schnittstelle von Komposition und Improvisation. DAY & TAXI spielt zeitgenössische Musik, die sich der Vergangenheit bewusst ist, die Gegenwart wahrnimmt und die Zukunft anvisiert.» Schön gesagt. Die Frage ist aber stimmt das auch? Ja, es stimmt, es ist auch gar nicht bezweifelbar. Denn wie sollte man das auch be- oder widerlegen können. Als Kritiker:in könnte man genauso gut sagen: Nö, das kann ich nicht so wahrnehmen. Was ich höre: Das Trio mit Sax, Bass und Schlagzeug gehört

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Iconoclast – Demolition Of Wisdom

Iconoclast – Demolition Of Wisdom

Auch so eine Platte, die mit großem „Hallo“ startet. Rambazamba mit Schlagwerk und Saxophon(en). Und dann folgen weitere 19 Tracks, die das Versprechen des ersten Stücks immer weniger einlösen. Das Duo Julie Joslyn und Leo Ciesa verspricht eine Welt „of rhythmic invention, chaotic melodies, a fusion of heart and mind. Release yourself from your expectations. Demolition of Wisdom will answer all your questions.“ Nun, ich hätte da noch eine Frage: Warum dauert das erste Stück mit dem Titel „Four Forgotten Minutes“ exakt sechs Minuten? Okay. Die Bilderstürmer sind unterwegs und

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Florian Galow: Wendekreis

Florian Galow: Wendekreis

Da hat jemand viel Freude an seinem Instrument, seinem Kontrabass. In 10 Stücken reizt er die klanglichen Möglichkeiten und ihre Raumwirkung aus. Sonorisch, flirrend, gerne auch mikrotonal, dann wieder mit deutlich rhythmischer Nebenwirkung. Aber Florian Galow ist eben allein mit sich, dem Instrument und seinem Klangraum St. Petri zu Lübeck. Das macht die Sache vertrackt. Aber er scheitert nicht, sondern gewinnt auf der kompletten ästhetischen Linie. Vor ein paar Wochen hatte ich Hub Hildenbrand mit seiner Gitarre in der Dorfkirche, ähnlich, aber doch in den polyphonen und harmonischen Dimensionen deutlich

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Ramsch – Carabattola

Ramsch – Carabattola

So ein musikalischer Ramsch aber auch. Da mal wieder ein Trio+ nicht richtig im musikalischen Material aufgeräumt und wirft mit überreifem Klumpatsch um sich herum. Blind wie Maulwürfe sind sie. Und finden doch jeden Wurm. Unter der Erde ist es ja auch dunkelst. Im leeren Raum der Freiheit, liegt alles nur wild herum. Überbietungstechnologien frisieren die unbeheizte Zeit in Form. Grandioses Treiben von Klängen, schnuffiges Aufspüren von recycelfähigem Klingmaterial. Spontanarchitektur aus Tonfäden. Geschenke aus Freifeldaufnahmen in Schweizer Natur geben die nötigen Impulse. Es darf surren, quiepen, schlaraffeln. Dabei immer bequem

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