29. März 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Rachmaninow / The Complete Edition

Rachmaninow / The Complete Edition

Es ist seit Jahrzehnten eine schöne Tradition, zu runden Feier- und Gedenktagen eines Komponisten die eine oder andere «Box» mit «gesammelten Werken» herauszubringen. Oft genug wurden und werden dafür die gut gefüllten Archive noch einmal gründlich durchforstet. Die dabei verfolgten Philosophien und Ziele (mit all ihren Unterschieden) zeigten sich vor allem im Beethoven-Jahr 2020. Bei Rachmaninow ist heuer die Sache um vieles einfacher – vielleicht auch, weil sich das Œuvre übersichtlicher darstellt und neben den Hauptwerken in den großen Gattungen eben doch nur wenig anderes steht. So legte vor ein

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Igor Strawinsky Edition / Warner

Igor Strawinsky Edition / Warner

Zu den wenigen verbliebenen «Majors» der Klassik gehört auch Warner mit all seinen Labels und deren prall gefüllten Archiven. Natürlich reiht man sich da nur allzu gerne in den «Boxen-Stopp» zu Strawinskys 50. Todestag ein. Die dazu produzierte 23 CDs umfassende Edition kann zwar keine Vollständigkeit beanspruchen, was das Œuvre angeht, und doch bietet sie viel mehr als andere: Zusätzlich finden sich auf zwei randvoll bespielten Scheiben mit Transkriptionen (einer Art «Anhang» des klingenden Werkkatalogs) neben den bekannten Arrangements von Sacre und Petruschka für Klavier (vom Komponisten selbst angefertigt) auch

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New Strawinsky Edition / DG

New Strawinsky Edition / DG

Da haben wir’s beim genaueren Hinsehen: Bei einer Box, auf der werbewirksam «The New Complete Edition» steht, muss es (so darf man schließen) auch eine ältere Zusammenstellung geben. Und tatsächlich! Es ist noch nicht einmal sechs Jahre her, da hatte die Deutsche Grammophon bereits einen ähnlichen Quader auf den Markt geworfen. Wo aber liegen nun heute, im Gedenkjahr 2021, die Unterschiede zu jener Collection, die noch immer hie und da angeboten wird, sich weiterhin in den Tiefen der Label-Homepage finden lässt und dort offenbar bleibend mit den Worten «erstmalig sämtliche

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Strawinsky / Bernstein / Sony

Strawinsky / Bernstein / Sony

Wenn nun schon eine Edition mit Strawinskys eigenen Einspielungen aktuell nicht greifbar ist, so doch all die Aufnahmen, die unter Leonard Bernstein zwischen 1947 und 1972 für RCA Victor und Columbia entstanden – von Sony in Nachbildungen der originalen «Jackets» und in Anlehnung an die «Labels» auf 6 CDs «geboxed». Freilich, so ganz stimmt das nicht: Der älteren Produktion vom Sacre (New York Philharmonic, 1958) wurde auf der CD noch die Suite (1919) des Feuervogels beigegeben (auf der LP war sie mit Tschaikowskys Romeo und Julia-Ouvertüre gekoppelt), ebenso gesellt sich

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Debussy / Ravel – François-Xavier Roth

Debussy / Ravel – François-Xavier Roth

Das London Symphony Orchestra (LSO) ist nicht nur im Musikleben der englischen Metropole dauerpräsent, sondern auch auf CD. Und es entbehrt nicht einer gewissen Faszination zu sehen, wie viele Bereiche dieser Klangkörper seit Jahren gewissenhaft abdeckt – einschließlich der zeitgenössischen Musik, des publikumswirksamen «Symphonic Rock» sowie des im Hintergrund wirksamen Filmsoundtracks. Im Konzertbetrieb arbeitet es ständig mit gleich mehreren Dirigenten zusammen; aktuell besteht die Stamm-Crew aus Simon Rattle (als Chef) sowie Gianandrea Noseda und François-Xavier Roth (als Principal Guest Conductors). Ob solch ein musikalisches Großunternehmen bei allem Respekt für die

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Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 und Nr. 4 – London Symphony Orchestra, Sir John Eliot Gardiner

Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 und Nr. 4 – London Symphony Orchestra, Sir John Eliot Gardiner

Diese Einspielungen atmen zwar die Lebendigkeit wirklicher Konzertmitschnitte, sie lassen aber auch die letzte Präzision vermissen. Zudem klingen die Streicher in der Zweiten merkwürdig kantig – musikalische Poesie sieht anders aus. Mehr aber noch fällt der vielfach verdiente John Eliot Gardiner hinter den von mehreren Kollegen erreichten Stand der Interpretation zurück. Bei Schumanns Sinfonien wirkt sich dies unverblümt hörbar und fühlbar aus. Daran kann auch die berechtigte Wahl der frühen ersten Fassung (1841) der Sinfonie d-Moll op. 120 nur wenig ändern. Sie wirkt über weite Strecken hemdsärmelig in der Präsentation

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