3. Dezember 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Camille Saint-Saëns / François-Xavier Roth

Camille Saint-Saëns / François-Xavier Roth

Dass neuerdings so viel Musik von Camille Saint-Saëns (1835-1921) auf Tonträger (und damit auch im Streaming) erscheint und verfügbar wird, ist eine absolut erfreuliche Entwicklung. Endlich, ja endlich, kommt dieser große Komponist zu Ehren, der vielfach auf den «Schwan», den missverstandenen «Karneval» oder die Orgelsinfonie verkürzt wurde. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie mir zu Studienzeiten beim damaligen örtlichen CD-Händler meines Vertrauens (mit dem schönen Namen «Hört sich gut an») eine Veröffentlichung mit sämtlichen(!) Sinfonien in die Hände fiel und ich mich an den unbekannten Werken (die Sinfonie

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #108 – Sinfonisches
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Camille Saint-Saëns: Le Timbre d’argent (Les Siècles, Francois-Xavier Roth)

Camille Saint-Saëns: Le Timbre d’argent (Les Siècles, Francois-Xavier Roth)

In den letzten Jahren ist es wieder lebendiger um die Musik von Camille Saint-Saëns geworden. Nicht mehr nur die imposante Orgelsinfonie, die eine Geisterstunde aufrufende „Danse macabre“ oder das eine oder andere herausragende Konzert (für Klavier oder Violoncello, seltener Violine) werden neu eingespielt; zunehmend weckt auch die Kammer- und Klaviermusik das Interesse der Interpreten. Als Opernkomponist hingegen blieb Saint-Saëns weitgehend unbeachtet und verloren, „Samson und Dalila“ einmal ausgenommen. Dass nach der späten „Hélène“ (1902/03) und dem ambitionierten „Ascanio“ (1887/88) nun auch „Le Timbre d’argent“ eingespielt wurde, eröffnet den Blick auf

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #027 – Oper (19. Jhd.)
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Mussorgsky / Ravel – Les Siècles / Roth

Mussorgsky / Ravel – Les Siècles / Roth

Es gibt im sinfonischen Repertoire zahlreiche Kompositionen, die in den letzten Jahrzehnten vielfach eingespielt wurden und von denen man gern glaubt, sie in allen klanglichen Details zu kennen. Dazu gehören an erster Stelle die Bilder einer Ausstellung in der kongenialen Orchestrierung von Maurice Ravel wie auch dessen vor innerer Glut bebende La Valse. Dass bei diesen oft gehörten Kompo­sitionen aber das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, zeigen François-Xavier Roth und sein Orchester Les Siècles, die sich bereits mit zwei anderen CDs als herausragende Ravel-Interpreten empfohlen haben. Es sind nicht

Teil 3 von 6 in Michael Kubes HörBar #016 – Sinfonik
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Gustav Mahler: Titan. Eine Tondichtung in Symphonieform – Les Siècles, François-Xavier Roth

Bereits die Werkbezeichnung der Komposition macht bei dieser CD klar, welche Fassung gespielt wird: nicht etwa die Erste Sinfonie mit dem ausgeschiedenen „Blumine“-Satz, sondern vielmehr die als „Titan“ bezeichnete mehrsätzige Sinfonische Dichtung, wie sie am 27. Oktober 1893 in Hamburg uraufgeführt wurde. Mehr noch: François-Xavier Roth und sein Ensemble, besser: Orchester Les Siècles haben auf Originalinstrumenten genau jenen Ton in fabelhafter Weise getroffen, der Mahler wohl vorgeschwebt hat. Und so wird hier wirklich etwas aus der Natur in Tönen lebendig – im Detail peinlichst ausgehört und technisch brillant umgesetzt, bisweilen

Teil 4 von 7 in Michael Kubes HörBar #008 – 2019/09
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