7. November 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Daniil Trifonov

Daniil Trifonov

Um den Titel dieses Doppelalbums zu verstehen, empfiehlt sich die Lektüre des Booklets. Mit den unter dem Motto «The Art of Life» versammelten Sätzen und Kompositionen möchte Daniil Trifonov nämlich einen Zugang zum Menschen Johann Sebastian Bach finden, ihm und seiner Zeit näherkommen. Der zu lesende Text ist freilich einer jener Essays, die seit einigen Jahren Einzug in derartige «Konzeptalben» gehalten haben: Entweder reflektieren dabei die Musiker:innen selbst ihre subjektive Sichtweise oder lassen einen versierten Autor antreten, der in seinen Text reichlich O-Töne hineinwebt. Das kann gelingen, muss aber nicht.

This entry is part 4 of 5 in the series HörBar #056 – Kunst der Fuge
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Jóhann Jóhannsson

Jóhann Jóhannsson

Wenn ein solches Album bei der Deutschen Grammophon erscheint, dann deutet das auf mindestens eine Eigenschaft der Musik hin: Entweder sie gehört zum unumstößlichen Standardrepertoire, sie wird von weltweit unangefochtenen Interpreten gedeutet – oder sie ist irgendwie «hip»beziehungsweise wendet sich an die Gruppe der Hipster. Nun gehöre ich wahrlich nicht zu den Letztgenannten (ich interessiere mich zum Glück auch für Geschichte, aus der man zumeist sehr wohl lernen kann); vielleicht fehlen mir daher die «richtigen» Kategorien, nach denen (nicht nur) dieses Album zielgruppengerecht zu bewerten ist. Allein die Art der

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Florence Price / Nézet-Séguin

Florence Price / Nézet-Séguin

Man darf immer wieder einmal überrascht sein, was sich die Repertoire-Strategen bei der Deutschen Grammophon ausdenken. Schon früher gab es einige Überraschungen im Katalog, so etwa Allan Petterssons 8. Sinfonie mit dem Baltimore Symphony Orchestra und Sergiu Comissiona – schon im Jahre 1980 kein Chartbreaker. Auch heute darf man sich wieder verwundert die Augen reiben, dass es Florence Price (1887–1953) und zwei ihrer Sinfonien auf das legendäre Gelb-Label geschafft haben. Doch die Situation ist jetzt anders; noch vor gar nicht so langer Zeit hätte diese Kombination nicht «gepasst». Nun aber

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Paris / Hilary Hahn

Paris / Hilary Hahn

Eine CD ist mehr als nur ein Silberling. An ihr zählt auch die Verpackung, einschließlich das Artwork des Covers. In diesem Fall zeigt es ein farbensattes Blütenmeer, in dem sich Hilary Hahn sichtlich wohlfühlt. Vielleicht das richtige Bild zu einer grauen Jahreszeit – und doch: Welche Botschaft mag sich hinter den Blumen verstecken? Sind sie ein Gruß an Einojuhani Rautavaara, von dem die beiden letzten Werke hier erstmals eingespielt wurden? Oder ist alles doch nur Zufall? Mit «Paris», so das Motto des Albums, haben sie wohl nur wenig zu tun.

This entry is part 4 of 4 in the series HörBar #031 – Blütenlese
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