3. Dezember 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Valentin Silvestrov / Requiem

Valentin Silvestrov / Requiem

Manche Werke bekommen in Lauf der Geschichte eine veränderte Bedeutung. Das gilt für Beethovens Neunte, die seit Richard Wagner vielerorts auf Silvester oder Neujahr abonniert ist, aber auch für andere Kompositionen, wenn sie in einen neuen Kontext gestellt werden. So auch für das Requiem für Larissa von Valentin Silvestrov, dem derzeit wohl bekanntesten und wohl auch bedeutendsten ukrainischen Komponisten. Zu Zeiten der Sowjetunion gehörte er mit seinen frühen Werken zur sogenannten «Kiewer Avantgarde» mit Kompositionen, die nicht so recht in den sozialistischen Realismus passen wollten. Doch inzwischen ist er in

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #137 – Ukraine
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Adámek / Isabelle Faust

Adámek / Isabelle Faust

Dieses Album überrascht mit zwei Werken, die wirkliche Hinhörer sind. Ondřej Adámek (geb. 1979) erweist sich dabei nicht nur als Klangmagier, sondern auch als musikalischer Erzähler, der mit Tönen, Silben und einzelnen Worten dramatisch konsistent «Geschichten» zu erzählen vermag. Dies ist auch der übergeordnete Aspekt, der die beiden hier mitgeschnittenen Kompositionen bei aller Unterschiedlichkeit in der Anlage miteinander verbindet – und der deutlich macht, dass hier in einem ausgeprägten Personalstil komponiert wird und nicht singuläre Ideen das Œuvre bestimmen. Eine gewisse Universalität zeichnet Adámeks Musik aus: präsente Rhythmen, konkret fassbare

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #131 – Violinkonzerte
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Bartók / Krenek / Toch / Weill

Bartók / Krenek / Toch / Weill

Ein Album, das so vielleicht nur von einem Rundfunkorchester selbst produziert werden kann. Denn hier stehen nicht die Interpreten im Vordergrund, sondern die Werkauswahl und damit auch das Konzept. Natürlich erlaubt es die digitale Welt, solch eine «gemischte» Produktion durch gutes Tagging leicht zugänglich zu machen – man muss sie nur mit einer (funktionierenden) Suchoption auch finden. Hier wiederholt sich dann (nur etwas unübersichtlicher) das Prozedere aus analogen Zeiten, als es noch gut sortierte Schallplattenhändler in allen größeren Städten gab: Am liebsten waren mir dort im Regal hinter den großen

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #104 – 1923
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André Caplet / 1923

André Caplet / 1923

Dass 1923 nicht allein das Jahr des Aufbruchs für die angeblich «goldenen» 20er Jahre war, lehrt der Blick in die Geschichtsbücher. Es war ein Jahr, das in jener Dekade erstmals den Abgrund sichbar machte – einen Abgrund, der im Folgenden umso lauter weggejazzt und übertanzt werden sollte; man denkt sofort an die mittlere Tafel des 1927/28 entstandenen Großstadt-Triptychons von Otto Dix mit Jazzband und Shimmy-Tänzern. Weniger bekannt sind die dunkleren Seitentafeln mit ihren Straßenszenen, allzu «leichten» Frauen und Kriegsversehrten. Wer bei dem vorliegenden Album ein weiteres Mal den «wilden Sound

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #104 – 1923
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