Valentin Silvestrov / Klaviermusik

Valentin Silvestrov / Klaviermusik

In dieser Musik ist die Gegenwart weit entfernt. Eingespielt wurden kleine Sets von zwei oder drei Serenaden, Pastoralen und Stücken, die Valentin Silvestrov zwischen 2005 und 2021 geschrieben hat. Von ihm selbst stammt die Idee, diese kleinen Einheiten zu größeren zusammenzufügen – eine Idee, die der Pianist Tomasz Kamieniak für dieses Album unter dem Motto «Echoes of Harmony» aufgegriffen und weitergesponnen hat. Hinzu kommt eine sehr persönliche Komponente: Silvestrov widmete 2019 Tomasz Kamieniak sein Opus 293, Kamieniak reagierte darauf 2021 mit einem eigenen Albumblatt – das Silvestrov wiederum 2022, kurz

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #137 – Ukraine
Ukrainian Preludes / Jascha Nemtsov

Ukrainian Preludes / Jascha Nemtsov

In der Kürze liegt die Würze, sagt man. Ob das aber für jedes Prélude gilt? Die Musikgeschichte des 19. und des 20. Jahrhunderts ist voll von solch kurzen Stücken. Sie basieren (meist) auf einer einzigen Idee, beschreiben in der Regel genau einen Affekt und lassen sich sowohl einzeln wie als Zyklus vergleichsweise unproblematisch rezipieren – auch wenn die eine oder andere Nummer von der Tonsprache her ungewohnt erscheinen mag. Auf diesem Album sind es drei Prélude-Zyklen, die Jascha Nemtsov zum Teil erstmalig eingespielt hat; sie dauern jeweils zwischen 44 Sekunden

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #137 – Ukraine
Valentin Silvestrov / Requiem

Valentin Silvestrov / Requiem

Manche Werke bekommen in Lauf der Geschichte eine veränderte Bedeutung. Das gilt für Beethovens Neunte, die seit Richard Wagner vielerorts auf Silvester oder Neujahr abonniert ist, aber auch für andere Kompositionen, wenn sie in einen neuen Kontext gestellt werden. So auch für das Requiem für Larissa von Valentin Silvestrov, dem derzeit wohl bekanntesten und wohl auch bedeutendsten ukrainischen Komponisten. Zu Zeiten der Sowjetunion gehörte er mit seinen frühen Werken zur sogenannten «Kiewer Avantgarde» mit Kompositionen, die nicht so recht in den sozialistischen Realismus passen wollten. Doch inzwischen ist er in

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #137 – Ukraine
Thomas de Hartmann / Konzerte

Thomas de Hartmann / Konzerte

Im Nordosten der Ukraine, in der Oblast Sumy, in eine aristokratische russische Familie hineingeboren, entwickelte sich Thomas de Hartmann (1885–1956) im Laufe der Jahre und Jahrzehnte zum Weltbürger. Nachdem er seine militärische Ausbildung in St. Petersburg abgebrochen hatte (er wurde nebenher von Anton Arensky und Sergei Tanejew unterrichtet), wandte er sich 1908 nach München und lernte dort die Künstler des Blauen Reiters kennen: An dem legendären Almanach war er selbst mit einer Übersetzung und einem eigenen Beitrag (Über Anarchie in der Musik) beteiligt. Außerdem schrieb er die Musik für Wassily

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #137 – Ukraine
Ukrainian Masters / Violinsonaten

Ukrainian Masters / Violinsonaten

Eine interessante und im doppelten Sinne bewegende Konstellation. Bereits 2016 hat Solomiya Ivakhiv eine Reihe von Stücken ukrainischer Komponisten aufgenommen – für das amerikanische Label Labor und unter dem Titel Ukraine – Jouney to Freedom. Sie selbst bezeichnete den Titel damals als «Provokation» (das Land feierte den 25. Jahrestag der Unabhängigkeit). Dass nun ein weiteres Album erscheint, diesmal mit gewichtigen Sonaten, lenkt die Aufmerksamkeit angesichts der aktuellen Entwicklungen natürlich zunächst auf den Titel. Doch der ist mit Ukrainian Masters einerseits selbstbewusster, andererseits aber auch neutraler und ganz auf die Musik

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #137 – Ukraine