Belfiato Quintet

Belfiato Quintet

Nach dem Debüt-Album mit Werken von Josef Bohuslav Foerster, Leoš Janačék und Pavel Haas sowie einer international hoch gelobten Produktion mit Kompositionen von Anton Reicha legt das Prager Belfiato Quintet nun eine weitere CD vor, auf der Bekanntes und Unbekanntes eine wunderbare Melange eingehen – oder: Standardpartituren für Bläserquintett mit eher selten zu hörenden kombiniert werden. Zu diesen Raritäten zählt etwa das Quintetto op. 13 (1964) von Arvo Pärt mit drei sehr knapp gefassten Sätzen in undogmatischer Dodekaphonie und einer geradezu lapidaren, ironisch abschließenden Schlusskadenz. Doch auch die an sich

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #072 – Hölzbläserquintette
LutosAir Quintet

LutosAir Quintet

Mit diesem Album geht das LutosAir Quintet neue Wege für das klassische Holzbläserquintett. Nicht nur, dass es sich bei den drei eingespielten Werken polnischer Komponisten um neuere Partituren aus den Jahren 2017, 2018 und 2019 handelt. Zwei der Werke erweitern die Besetzung, indem sie ein zusätzliches Instrument vorschreiben, dass ausdrücklich nicht integriert wird: So verlangt Paul Preusser (1974) einen zu improvisierenden Trompetenpart (ad libitum), Nikola Kolodziejczyk (1986) explizit eine konzertierende Bassklarinette. Ein wenig erinnert das an jene Werke der Kammermusik, bei denen zu einem Streichquartett ein Blasinstrument hinzutritt (meinst eine

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #072 – Hölzbläserquintette
Camarilla Ensemble

Camarilla Ensemble

Bei diesem Album hat es tatsächlich ein altes Werbeplakat von British Rail aus dem Jahre 1970 aufs Cover geschafft. Damals hieß es voller Stolz «Now Only Six Hours Away by Inter-City». Angezeigt werden soll damit wohl, wie breit und über alle Landesteile hinweg die Werkzusammenstellung erfolgte, die wahrlich keinen «Hit» parat hat, sondern auf die Vielfalt des Repertoires und der jeweils individuellen musikalischen Sprachen setzt – zumal alle Werke hier in Ersteinspielung vorliegen (was man angesichts der sehr unterhaltsamen und an Farben reichen Partituren kaum glauben möchte). Ist also der

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #072 – Hölzbläserquintette
The Carl Nielsen Quintet

The Carl Nielsen Quintet

In diesem Fall täuscht der Name des Ensembles. Denn das dänische Carl Nielsen Quintet hat auf dem Album nicht etwa das eine phänomenale Werk des Namenspatrons aufgenommen, sondern fünf Kompositionen des jungen Niels Viggo Bentzon (1919–2000) – und davon gleich vier Partituren in Ersteinspielung. Zu Gehör kommt damit einer der produktivsten und im Verhältnis dazu: unbekanntesten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Nahezu 1000 Kompositionen zählt das Werkverzeichnis von Bentzon. Die fünf Nummern für Holzbläserquintett stammen aus der ersten Zeit zwischen 1943 (op. 21) und 1958 (op. 116) und zeigen deutlich seine

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #072 – Hölzbläserquintette
ARUNDOSquintett

ARUNDOSquintett

Denkt man an das Holzbläserquintett, kommen einem bald die repertoirebildenden Werke von Anton Reicha und Franz Danzi in den Sinn. Auch wenn die an Klangfarben so reiche Besetzung aus Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott nach diesem furiosen Start im frühen 19. Jahrhundert alsbald als Gattung stagnierte, ist sie seit den 1920er Jahren umso lebendiger. Beigetragen haben dazu zunächst herausragende Einzelkompositionen ganz unterschiedlicher Couleur (Hindemith, Schönberg, Carl Nielsen), seit einigen Jahren sind aber wieder neue junge Ensembles «am Start» – und mit ihnen geht es geradewegs auf Entdeckungstour durch den

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #072 – Hölzbläserquintette