Winterreise / Trio Bogányi

Winterreise / Trio Bogányi

Der engste Freundeskreis war irritiert, Schubert aber gefielen «diese Lieder mehr als alle, und sie werden euch auch noch gefallen.» So jedenfalls hat Joseph von Spaun die ersten Reaktionen auf die Winterreise in seinen recht spät notierten Aufzeichnungen über meinen Verkehr mit Franz Schubert (1858) festgehalten. Bis heute hat der Liederzyklus nichts von seiner Faszination eingebüßt – im Gegenteil: Die darin beschriebene existenzielle Einsamkeit in der Kälte der Welt scheint aktueller denn je, ist aber heute einfacher und ohne Gesichtsverlust nach außen tragbar. Waren für Schubert noch Wilhelm Müllers Worte

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #054 – Winterreise (arrangiert)
Winterreise / Voyager Quartet

Winterreise / Voyager Quartet

Den musikalischen Kommentaren zur Winterreise fügt das Voyager Quartet eine weitere Facette hinzu. Dass es sich um eine persönliche Sichtweise handelt, wird allerdings erst bei genauerem Hinhören erfahrbar. Aus dem Zyklus von 24 Liedern wurden zwölf ausgewählt, mit einem knappen Preludio versehen und mit Intermezzi untereinander verbunden. Die Auswahl richtet sich allerdings weder nach den beiden Teilen der Winterreise, auch nicht nach den von Schubert in einem ersten Anlauf vertonten Texten, die er dann später (teilweise durch Transposition) in die erweiterte Disposition integrierte. Ausgewählt wurden vor allem jene Lieder, die

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Winterreise / Ragazze Quartet

Winterreise / Ragazze Quartet

Nicht erst seit Arnold Schönbergs Opus 10 gab und gibt es immer wieder Kompositionen, Arrangements und Versuche, das in sich geschlossene, gattungsgeschichtlich überfrachtete, klanglich aber höchst flexible Streichquartett mit einer Singstimme zusammen zu bringen. Und so ist das Ragazze Quartet (mit ihrem Arrangeur Wim ten Have) nicht die erste Formation, die sich an eine entsprechende Interpretation von Schuberts Winterreise macht. Die Übertragung des (nicht nur) begleitenden Klavierparts auf die vier Saiteninstrumente bietet sich mit Blick auf die Faktur des Satzes vielfach an: Manches erscheint wie gemacht für eine natürlich wirkende

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Winterreise / Le Chimera Project

Winterreise / Le Chimera Project

Die Produktion zeigt schlicht und ergreifend die faszinierende Offenheit von Müllers Versen in Schuberts unvergleichlicher Winterreise. Vielleicht mögen Puristen allein angesichts der Besetzung des Ensembles nach nur wenigen Zeilen bereits das Lesen dieser Rezension einstellen. Allerdings: entstanden ist hier eine in dieser Art einmalige Einspielung, mehr noch: eine Interpretation, die in sich von berückender Authentizität ist. Und ich lehne mich für einen Moment ganz weit aus dem Fenster: Hätte Schubert die recht eigenen Klänge und die Aufführungspraxis des aus dem weiten Osten kommenden Klezmer gekannt … wer weiß? Diese Einspielung

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Winterreise / Zender

Winterreise / Zender

Wer Schuberts Winterreise in der ihr eigenen Modernität weiterdenkt, wird an Hans Zenders «komponierter Interpretation» aus dem Jahre 1993 nicht vorbeikommen. Die Partitur stellt den seltenen Glücksfall einer kongenial empfundenen und ausgearbeiteten «Musik über Musik» dar, ein Werk der inneren wie äußeren Verdichtung, ein Werk, das auf seltsam irritierende Weise die schon von Schubert angelegten Klänge durch neue Farben und Spielweisen aus der Beengtheit des modernen Klaviers befreit (mit Blick auf ein für Schubert zeitgenössisches Instrument mit seinem viel reicheren Spektrum stellt sich die Frage freilich ein wenig anders). Hans

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