12. März 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch

Jean Sibelius: Lemminkäinen Suite op. 22 u.a. – BBC Symphony Orchestra, Sakari Oramo

Diese Produktion hat mich enttäuscht, obwohl ich einige Einspielungen unter der Leitung von Sakari Oramo wirklich schätze, etwa die der Sibelius-Sinfonien von vor 15 Jahren. Hier aber rauscht die vierteilige Lemminkäinen Suite op. 22, eines der mir in Sibelius’ Schaffen liebsten Werke, ohne jeden inneren Nachhall vorüber. Zwar professionell gespielt, mutet sie im ganzen ungeschliffen an, ohne Atmosphäre oder Imagination – zumal im direkten Hörvergleich zu der älteren Einspielung von Mikko Franck mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra, die es eigentlich in jeder Sammlung geben sollte (Ondine). Jean Sibelius: Lemminkäinen

Teil 6 von 7 in Michael Kubes HörBar #007 – 2019/07
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Felix Mendelssohn: Mendelssohn in Birmingham – Vol. 5

Sammler aufgepasst! Zwar wird diese CD als fünfte Folge der Reihe „Mendelssohn in Birmingham“ gezählt, doch finden sich unter den acht eingespielten Werken nicht weniger als drei Reprisen. Und dennoch wird man die als Konzertouvertüren konzipierten oder als solche aufführbaren Kompositionen (Paulus, Athalia) kaum in einer vergleichbaren Zusammenstellung finden. Versiert aufspielend, gelingt es dem traditionsreichen Klangkörper allerdings nicht, den zahlreiche Passagen prägenden Elfen-Ton zu treffen. Das muss nicht von Nachteil sein, klingt so doch manch genialer Wurf einfach nur ein paar Jahre älter und ernster – und damit im Sinne

Teil 5 von 7 in Michael Kubes HörBar #007 – 2019/07
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Pianistische Miniaturen von Komponistinnen – Viviane Goergen (Klavier)

Dies ist eine dieser CDs, die gemischte Gefühle aufkommen lässt. Natürlich handelt es sich um durchweg hörenswerte Musik. Doch wer wirklich etwas für Komponistinnen von einst tun möchte, der sollte (wo möglich) sich auf Werke aus gewichtigeren Gattungen als dem charakteristischen Klavierstück fokussieren. Denn was Viviane Goergen präsentiert, ist eine Folge von interessanten Piècen – wenig für eine Expedition, an deren Ende eine wie auch immer geartete Form der musikgeschichtlichen Rehabilitation stehen soll. Wunder sind also nicht zu erwarten. Pianistische Miniaturen von Komponistinnen: Werke von Mel Bonis, M. Roesgen-Champion, O. Sikóva-Dvořákóva,

Teil 3 von 7 in Michael Kubes HörBar #007 – 2019/07
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Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 2 – Stuttgarter Philharmoniker, Gabriel Feltz

Auch wenn diese frisch erschienene Aufnahme sechs Jahre alt ist, sagt sie viel über die Qualität der deutschen Orchesterlandschaft aus: Live in einem Konzert aufgenommen, zeigt sie die stupende Leistungsfähigkeit eines Klangkörpers (zumal angesichts der Mitbewerber in der schwäbischen Metropole). Doch nicht nur diese sich in der Auferstehung befreiende Sinfonie, sondern auch alle bisher erschienenen Folgen des Zyklus (nur Nr. 8 und Nr. 9 fehlen noch) haben einen charakteristischen Tonfall, der die Brücke schlägt zwischen emotional agitativem Zugriff und rational engagiertem Musizieren. Insofern drängt sich hier auch keine subjektive Sichtweise

Teil 2 von 7 in Michael Kubes HörBar #007 – 2019/07
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Erkki Melartin: Songs to Swedish Texts (2015)

Er gehört mit seinem Schaffen noch immer zu den unentdeckten Meistern der finnischen Spätromantik – so breit und umfassend wirkt bis heute der lange Schatten von Jean Sibelius. Dabei hat Erkki Melartin (1875–1937) eine eigene musikalische Sprache entwickelt, nicht nur in seinen sechs vollendeten Sinfoni­en, sondern auch in seinen mehr als 250 Liedern und Gesängen, die ihn als polyglotten und weit gereisten Komponisten ausweisen. Unter denn hier eingespielten 22 Stücken sind es vor allem die 1925 gedruckten Tagoresånger op. 105 (Lieder nach Rabindranath Tagore), die mit ihrer zusätzlichen, obligat geführten

Teil 3 von 7 in Michael Kubes HörBar #005 – 2019/05
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David Popper: Cello Concertos (2017)

Seine Etüden sind fester Bestandteil des Curriculums, doch nur selten einmal ist von ihm mehr und größeres als ein warmherziges Salonstück zu hören. Umso erfreulicher, dass Martin Rummel nun die Konzerte von David Popper nicht nur eingespielt, sondern auch in aktuellen Editionen herausgegeben hat. Bedeutenden Tiefgang sucht man allerdings vergebens: Vielmehr handelt es sich hier um eine Musik, die im besten Sinne des Wortes unterhält, vom Solisten aber Spielwitz und bedeutende Fertigkeiten verlangt. Und genau damit ist Martin Rummel ein überzeugendes Plädoyer gelungen. (Das vierte Konzert wurde im Klavierauszug eingespielt.)

Teil [part not set] von 7 in Michael Kubes HörBar #005 – 2019/05
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Albanian Piano Music: Werke von Simaku, Vorpsi, Lara, Ibrahim, Zadeja, Gjoni, Tole, Dizdari, Harapi (2018)

Eine pianistische Reise durch ein fast vergessenes Land an der Adria. In Erinnerung bleiben die Klavierstücke und Zyklen nahezu ausnahmslos wegen ihres musikalisch durch und durch ungefährlichen romantischen oder nationalromanti­schen Idioms. Und dennoch: eine Entdeckungstour in unbekanntem Terrain, die unter den Händen von Marsida Koni Lust auf mehr macht. Albanian Piano Music: Werke von Simaku, Vorpsi, Lara, Ibrahim, Zadeja, Gjoni, Tole, Dizdari, Harapi. Marsida Koni (Klavier) Piano Classics PCL 10149 (2018)

Teil 2 von 7 in Michael Kubes HörBar #005 – 2019/05
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Arnold Rosé und sein Quartett

Arnold Rosé und sein Quartett

Mehr Dokumentation als CD und schlichtweg sensationell. Denn was hier ausgegraben wurde, regt zum Nachdenken an. Zu hören sind der Geiger Arnold Rosé (1863–1946) mit virtuosen Petitessen, aber auch das von ihm mitbegründete berühmte Rosé-Quartett mit Beethoven op. 18/4 in einer Einspielung von 1927. Ein erhellender Blick in die Interpretationsgeschichte zur Zeit der ersten Schallaufzeichnungen. Arnold Rosé und sein Quartett Podium Legenda POL-1011 (1902–1931)

Teil 5 von 7 in Michael Kubes HörBar #004 – 2019/03
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Colette Maze: 104 ans de piano

Colette Maze: 104 ans de piano :: Werke von Debussy, Mompou, Ginastera, Piazzolla

Wer hoch betagt noch in die Tasten greift, verdient Respekt. Bei Madame Colette Maze, einer Schülerin von Alfred Cortot und Nadia Boulanger, fehlen mir aber die Worte. Im Alter von 103 Jahren hat sie 2017 diese CD eingespielt – mit nachdenklicher Frische auf einem weichen Pleyel-Flügel. Ein Leben voller Musik. Chapeau! Colette Maze. 104 ans de piano :: Werke von Debussy, Mompou, Ginastera, Piazzolla Continuo Classics CC 777.804 (2017)

Teil 4 von 7 in Michael Kubes HörBar #004 – 2019/03
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Norbert Burgmüller, Ludwig Schuncke, Johann Nepomuk Hummel. Klaviersonaten

Norbert Burgmüller, Ludwig Schuncke, Johann Nepomuk Hummel: Klaviersonaten

Eine CD voller Überraschungen. Da ist zunächst das Repertoire mit drei raren Sonaten aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts: Wer nicht allein auf Beethoven, Schubert oder Schumann abonniert ist, wird hier bei Werken von Norbert Burgmüller (f-Moll op. 8), dem früh vollendeten Ludwig Schuncke (1810–1834, op. 3) und Johann Nepomuk Hummel (fis-Moll op. 81) aufhorchen. Aber auch das Instrument, der Nachbau eines Graf-Flügels von 1819 (aus der Manufaktur von Paul McNulty), begeistert mit seiner ausgewogenen Klangfülle. Angesichts der akustisch herausragenden Produkton wünschte ich mir allerdings eine Interpretation, die noch

Teil 2 von 7 in Michael Kubes HörBar #003 – 2019/01
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Josef Rheinberger. Liederbuch für Kinder op. 152

Josef Rheinberger: Liederbuch für Kinder op. 152

Einfach im Tonfall, naiv bis geistreich im Text. Große Kunst darf in diesen 30 Liedern nicht erwartet werden, wohl aber gelingt der Blick in die gutbürgerliche Kinderwelt des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Kulturhistorisch bemerkenswert. Ob es eine Fortsetzung mit Liedern von Carl Reinecke geben wird? Josef Rheinberger. Liederbuch für Kinder op. 152 :: Studentinnen des Vorarlberger Landeskonservatoriums, Philipp Heiß (Klavier) :: Ars Production ARS 38 553 (2018)

Teil 4 von 7 in Michael Kubes HörBar #003 – 2019/01
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Franz Schubert. A Sentimental Moment :: Duo Morat-Fergo

Franz Schubert: A Sentimental Moment :: Duo Morat-Fergo

Biedermeierliche Hausmusik vom Feinsten. Auch wenn die Walzer, Impromptus und Moments musicaux von Raoul Morat und Christian Fergo selbst für Gitarre arrangiert wurden, wirkt alles doch verblüffend authentisch. Wie das bei einzelnen Liedern schon länger diskutiert wird, wurden hier ausgewiesene Klavierwerke erstaunlich souverän und treffend für die historische Wiener Gitarre adaptiert. Eine Lust. Franz Schubert. A Sentimental Moment :: Duo Morat-Fergo :: Challenge CC72791 (2018)

Teil 6 von 7 in Michael Kubes HörBar #003 – 2019/01
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