Tatsächlich erscheinen die Konzerte in dieser Einspielung mit Gottfried von der Goltz und dem Freiburger Barockorchester über weite Strecken wie im «slim fit». Schmal ist der Ton, und auf der G-Saite wird nicht dick aufgetragen. Mehr noch als sonst ermöglicht die Durchsichtigkeit aller Stimmen eine Offenlegung jeder einzelnen Phrase, jedes einzelnen Tons, jedes Bogenstrichs. Gottfried von der Goltz verblüfft damit, geht aber auch ein hohes Risiko ein, denn nicht jede Verzierung, nicht jede Kadenz fügt sich nahtlos ein. Andererseits sind es gerade die Couplets im Rondeau des «Straßburger» Konzerts (KV 216), die nicht aufgesetzt wirken, sondern mit den Farben des Instruments spielen. Als Besonderheit der Produktion wird der von Kristian Bezuidenhout (der auch die Leitung inne hat) auf dem Nachbau eines Walter-Flügels improvisierte Klavierpart angegeben. Eine sehr interessante Erweiterung und vielfach Bereicherung des Farbspektrums, die die Werke etwas mehr nach «Wien» als nach «Salzburg» klingen lassen und sie von innen heraus beleben und bereichern.
Wolfgang Amadeus Mozart. Konzert für Violine und Orchester G-Dur KV 216; Konzert für Violine und Orchester D-Dur KV 218; Konzert für Violine und Orchester A-Dur KV 219
Gottfried von der Goltz (Violine), Freiburger Barockorchester, Kristian Bezuidenhout
Aparté AP 299 (2021)
- Violin Concertos / Cecilia Zilliacus
- Mozart. Violinkonzerte / Gottfried von der Goltz
- Quartette / Quatuor Avium
- Johann Sebastian Bach / Robert King
- Franz Anton Hoffmeister / Grüttner, Goosses