Und tatsächlich: Was auf der Orgel eine wunderbare Übung im obligaten Spiel auf zwei Manualen und im Pedal ist, entwickelt erst in der Umsetzung durch eine kammermusikalische Formation die rhetorisch sprechenden Züge. Robert King ist dabei mit Feingefühl und klugem Verständnis vorgegangen: Die Oberstimmen werden von Sonate zu Sonate immer wieder anderen Konstellationen zugewiesen (Violine, Viola, Oboe und Oboe d’amore), der Basso continuo wechselt ebenso in der Besetzung (Cello, Theorbe, Cembalo, Kammerorgel). Es wäre vermessen, ein «so muss es sein» auszurufen, aber Robert King und sein Ensemble haben hier sehr nahe liegende satztechnische und damit auch klangliche Alternativen eingespielt, die das Repertoire fraglos bereichern – auch wenn der Bestand an Triosonaten in der Mitte der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wahrlich erheblich ist. Auch akustisch überzeugt die Einspielung durch angenehme kammermusikalische Intimität und einen wohlig warmen Klang.
Johann Sebastian Bach. Triosonaten BWV 525–530 (Arr. für Ensemble von Robert King)
The King’s Consort, Robert King
Vivat 123 (2022)