Unter den repräsentierten Komponisten hat es schließlich Marcel Poot (1901–1988) zu einigem internationalen Ansehen gebracht; äußeres Zeichen dafür sind Ausgaben von einigen seiner Werke in den legendären Taschenpartituren der Edition Eulenburg. Doch auch was auf diesem interessanten Album von Jules Strens (1893–1971), Francis de Bourguignon (1890–1961), Gaston Brenta (1902–1969), Theo Dejoncker (1894–1964) und Maurice Schoemaker (1890-1964) zu hören ist, braucht sich nicht zu verstecken. Man muss es eben vor dem Hintergrund der zweiten Hälfte der 1920er Jahre sehen – und den genannten äußeren Rahmenbedingungen. Arrangiert für die einst von Arthur Prevost geleitete, bis zu 85 Mann zählende Royal Band of the Belgian Guides ist damit ein hoch interessantes, bereicherndes Repertoire für sinfonisches Blasorchester (oder auch: Wind Band) entstanden, das unterm Strich auch noch heute begeistern wird. Was die sieben Komponisten damals zum notwendigen Experimentieren trieb, hat heute eine ganz eigene Note. Das macht auch die von Matty Cilissen geleitete Royal Band of the Belgian Air Force deutlich – auch wenn man an einigen Stellen merkt, dass die Werke für das Ensemble eine spannende Herausforderung darstellten.
The Synthetists Revisited
Jules Strens. Gil Blas op. 2 (1921); Marcel Poot. Tartarin de Tarascon (1924); Francis de Bourguignon. Récitatif et Ronde op. 94 (1951); Gaston Brenta. Zo’har (1928); Théo Dejoncker. Guitenstreken; Maurice Schoemaker. Brueghel Suite (1928)
Royal Band of the Belgian Air Force, Matty Cilissen
Naxos 8.579135 (2022)
- Kalinnikow / Mihkel Kütson
- Tubin / Paavo Järvi
- The Synthetists Revisited / Matty Cilissen
- Bruckner 8 / Paavo Järvi
- Respighi / Robert Treviño