Sie zeigt die ganz Bandbreite des Œuvres – vom ersten Dutzend der oft (ein)gespielten Griechischen Tänze (1931/35) über jene drei für Kammerorchester arrangierten Stücke aus dem Ballett The Sea (1949), deren erfolgreiche Uraufführung Skalkottas selbst noch erlebte, bis hin zur Suite Nr. 1 (1929) aus der Berliner Zeit. Auch stilistisch liegen die Werke Welten auseinander und zeigen etwas von den «Notwendigkeiten» der Gattungen. Die sechs Sätze umfassende Suite etwa folgt den von Skalkottas auf eigene Weise beschrittenen Weg einer dodekaphonen Organisation des musikalischen Materials, die Tänze entspringen hingegen in der Substanz dem eigenen Sammeln oder Transkribieren, der Übernahme aus gedruckten Sammlungen oder der eigenen Erfindung im entsprechenden Tonfall (in dieser Art Béla Bartók sehr nahe). Die späte Ballettmusik klingt hingegen wieder romantisch bis neoklassizistisch – der «Tanz der Wellen» wurde als Titel des Albums verwendet. Was aber alle diese Kompositionen vereint, ist die untrügliche Musikalität der Erfindung sowie die im Detail gelungene Orchestrierung. Für die Griechischen Tänze liegen derweil mehrere alternative Interpretationen vor (darunter die alte feurige und satt intonierende unter Dimitri Mitropoulos); die Aufnahmen der Ballett-Nummern sowie der Suite sind aktuell konkurrenzlos.
Nikos Skalkottas. Dance of the Waves
36 Griechische Tänze für Orchester AK 11, Serie I (1931/35); The Sea, Ballet AK 14 (1949) (drei Auszüge für Kammerorchester); Suite Nr. 1 für großes Orchester AK 3a (1929/35)
Athens State Orchestra, Stefanos Tsialis
Naxos 8.574182 (2019)
- Petridēs / Requiem
- Skalkottas / Concertos
- Nikos Skalkottas / Dance of the Waves
- Papadimitriou / Klavierkonzert
- Georgios Axiotis / A Love Trilogy