Solide Musikfreude bereitet dieses Quintett. Ein Haufen toller Musiker macht einen Haufen gut komponierte Musik mit unzerstörbaren Arrangements und Kompositionen. Musik, in die man sich hineinlegen mag, von der man sich umspült wissen mag. Was will man mehr?
Was will man mehr? Hier ein melodischer Haken extra? Da eine fallengelassene Achtel? Uiuiui! Muss nicht. Wenn die beiden Saxophonisten aufblasen, bleibt wird Luftmolekül dahin bewegt, wo es sein muss („Shalom Lachem“). Es wirbelt bei dieser Aufnahme gerne, klingt eben dann auch vollsatt wie aus den 70er-Jahren beim amerikanischen Quartett von Keith Jarrett. Selbst auch wenn es sich musikalisch entdichtet in der Ballade „Ve Ulay“. Und das liegt an Schlagzeug, Bass und Piano, die diesen musikalischen Fond entwickelt beziehungsweise unmittelbar in Szene setzen.
Ansonsten (gute) Laune in jeder musikalischen Faser, das groovig-schwebende wie beim „Song For Levi“ ist so apart kräftig wie eben auch leicht. Das macht einem so leicht niemand nach, ist in dieser Selbstverständlichkeit selten geworden. Solcherlei Jazz altert nie, dabei ist es das Debut-Album des Schlagzeugers mit irakischen, polnischen, tschecheslowakische und israelischen Wurzeln, der in Norwegen lebt, wo auch die CD aufgenommen und gemischt wurde.
Udi Shlomo – Diaspora House
- Udi Shlomo – compositions, arrangements and drums
- Omri Abramov – tenor and soprano saxophone
- Jesse Schilderink – tenor saxophone
- Håvard Aufles – piano
- David Andersson – double bass
Allessa Records