18. Januar 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Kavall – Inmitten

Kavall – Inmitten

Ferdinand Kavall spielt hier Gitarre, in den einzelnen Stücken jeweils ein zentrales musikalisches Problem oder Phänomen aufnehmend. Der Gitarrist sitzt inmitten einer Wabe aus sechs Lautsprechern. Heraus kommt eine Grundstimmung, die man wegen ihrer minimalen Verarbeitungsdichte und -geschwindigkeit als meditativ bezeichnen könnte. Am Ende muss jede und jeder für sich entscheiden, ob ihm das «zu wenig» reich genug ist, oder ob sie oder er sich lieber mit anderer Musik die Zeit teilen möchte.

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Poetzsch / Dirks - Collateral Flow

Poetzsch / Dirks – Collateral Flow

Reentko Dirks und Clemens Christian Poetzsch verstehen es, wie man Musik gestaltet, die nirgendwo aneckt. Das ist faszinierend wie bei der Sicherheit der Bewegungen einer über den Boden schleichenden Schlange – schlau und reizvoll wirkt das von außen. Es ist ein Dauerminireizstrom auf sieben Tracks, den die beiden auf Gitarren und Tasten erzeugen können. …

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CD-Cover

Frederico Albanese: The Twelve (2019)

Im Lande des Halls ist alles möglich. Auch diese in sich kreisende und auf der Stelle tretende Musik. Es ist ja nicht so, dass das alles ohne Kunstfertigkeit geschehen würde. So wie ja auch poliertes Chrom an Autofahrzeugen einen Reiz ausübt. Der aufs Auge, dieser aufs Ohr. Der Dreiklang-Terror ist hier noch ein bisschen gebändigt in einem verlangsamten Wechselnoten-Tornado. Wer da sagt, das alles gehe schon in Ordnung, schließlich ist es ja ein Motion Picture Soundtrack, darf damit gerne leben bis ans Ende der Zeit. Die „Neuen Meister“ von heute

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Clemens Christian Poetzsch: Remember Tomorrow [2019]

Ja, was denn nun? In seiner Reihe „Neue Meister“ erschien bei Edel dieses 13teilige Werk von Clemens Christian Poetzsch. Klavier solo mit Nachbearbeitung, vom Prinzip her wie bei Francesco Tristano (kürzlich besprochen). Und der Zufall will es gar, dass es hier einen Track gibt, der auf Tokio sich bezieht (Tokio Nights). Das steht dann im Kontrast zu „Neon Leipzig“. Wortwahlproblem: Kontraste im herkömmlichen Sinn sind dieser Musik fern. Das Grundtempo ist: „Langsam“ und damit ist man ganz der Entschleunigungsmode verpflichtet. Was noch resttänzerisch erscheint, wirkt wie hinter einem Schleier aus

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