15. Mai 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Karol Rathaus

Karol Rathaus

Er gehört zu jenen Komponisten, deren Werke im Dritten Reich als «entartet» gebrandmarkt wurden und die selbst unter unmittelbarem existenziellem Druck standen. Wie Hans Heller entschloss sich auch Karol Rathaus (1895–1954) früh, Berlin zu verlassen und über Paris nach London und 1938 nach New York zu emigrieren. Als einer der wichtigsten Schüler von Franz Schreker (und selbst dann in Berlin Dozent), erhielt Rathaus in der Neuen Welt eine Professur für Komposition am Queens College – und konnte somit seine schöpferische Tätigkeit ohne größere Unterbruch fortsetzen. Die Tragik seines Schaffens erstreckte

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #154 – Verfemte Musik
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Karol Rathaus / Daniel Wnukowski

Karol Rathaus / Daniel Wnukowski

«Mein Problem ist das des ignorierten unabhängigen und individuellen Komponisten. Mein Name ist bekannt, aber niemand führt meine Werke auf.» So lautet der Stoßseufzer eines Komponisten, der darüber hinaus trotz aller Bemühungen an einem bestimmten Punkt der Weltgeschichte seine alte Heimat verlor und keine neue fand. Karol Rathaus (1895–1954) schrieb die Worte nicht etwa vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, sondern in den «Staaten» im Jahre 1950. Ein Blick in die biographischen Rahmendaten geben Klarheit – und erinnern in manchen Punkten an die gegenwärtige Situation vieler anderer Menschen: 1895 in Ternopol

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #096 – Klavierstücke
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Rathaus / Tiessen / Arma

Rathaus / Tiessen / Arma

Obwohl zwei der hier eingespielten Werke 1925 entstanden und eine weitere Sonate aus dem Jahre 1949 datiert, erzählen sie doch von der bedrückendsten Zeit des 20. Jahrhunderts – von Verfolgung, Exil und in allen Fällen vom Vergessen. Auch wenn die Biographien von Karol Rathaus (1895–1954), Heinz Tiessen (1887–1971) und Paul Arma (1905–1987) nicht vergleichbar sind, so schlagen die hier eingespielten Werke doch einen grundsätzlich ähnlichen Tonfall an, den man (cum grano salis) als expressionistisch bezeichnen könnte – am ehesten bei Tiessen, doch auch die Komposition von Arma scheint mit dieser

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #089 – Premiere Recordings
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