20. April 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Adès: Concerto, Totentanz – Gerstein / Bosten Symphony Orchestra / Adès

Adès: Concerto, Totentanz – Gerstein / Bosten Symphony Orchestra / Adès

Es ist ein gutes Zeichen, wenn ein Komponist auch als Instrumentalist und Dirigent präsent ist. Die Musikgeschichte hat mit dieser Konstellation bis zur Klassische Moderne beste Erfahrungen gesammelt: von Brahms und Mahler über Bartók und Hindemith bis Strawinsky. Auch wenn in keinem Fall eine auktoriale Aufführungstradition begründet wurde (so einst die ausdrückliche Motivation von Max Reger), waren die Komponisten doch die besten Promoter des eigenen Schaffens. Zwischenzeitlich ein wenig aus der Mode gekommen, finden sich solche Doppelfunktionen derweil wieder häufiger. Thomas Adès ist dabei einer der prominentesten Akteure – und

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Arne: The Judgement of Paris – The Brook Street Band / Andrews

Arne: The Judgement of Paris – The Brook Street Band / Andrews

Wer bei den ersten Tönen glaubt, diese Musik schon einmal gehört zu haben, der täuscht sich nicht. Bereits 1973 gehörte die Ouvertüre zu den von der Academy of Ancient Music eingespielten Werken. Alles weitere ist so gut wie unbekannt geblieben – auch der Rest der Partitur, die ohne Rezitative und Chöre 1744 gedruckt wurde. Das originale Material ist vermutlich Opfer der Flammen beim Brand des Covent Garden am 20. September 1808 geworden; die zu hörenden Ergänzungen stammen aus der Edition der Musica Britannica. Hier wie schon öfters zeigt sich, dass

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Kantaten der Bach-Familie: Werke von Heinrich, Johann Christoph, Johann Michael und Johann Sebastian Bach

Kantaten der Bach-Familie: Werke von Heinrich, Johann Christoph, Johann Michael und Johann Sebastian Bach

Der Kenner der Materie darf sich bei der Lektüre des Booklets wundern: Mit keinem Wort wird das so genannte „Altbachische Archiv“ mit seinem Bestand und seiner Überlieferungsgeschichte erwähnt – seltsam. Dabei entstammen alle Werke der älteren Bach-Generation diesem musikgeschichtlichen Schatz (hinzu kommt folgerichtig Bachs frühe Kantate „Christ lag in Todesbanden“ BWV 4). Neuheiten gibt es bei dieser Einspielung also nicht zu entdecken. Auch interpretatorisch dokumentiert sich nur ein hohes Niveau, ohne dass Sänger und Ensemble den Hörer anzurühren vermögen – ganz im Gegensatz übrigens zu der legendären Einspielung von Musica

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