9. Mai 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Viktor Ullmann

Viktor Ullmann

Schon seit längerem ist Der Kaiser von Atlantis ins Repertoire eingegangen. Es handelt sich um ein «Spiel in einem Akt», eine Kammeroper. Sie ist unbestritten das Hauptwerk von Viktor Ullmann (1898–1944), keineswegs aber seine letzte Partitur. Entstanden im Ghetto Theresienstadt, wurde das Werk im Rahmen der organisierten «Freizeitgestaltung» einstudiert, nach der Generalprobe indes abgesetzt (diese Vorgänge lassen sich nicht mehr genau rekonstruieren). Sowohl Ullmann als auch sein junger Librettist Peter Kien (1919–1944), der sich auch bildnerisch betätigte, wurden bald darauf nach Auschwitz deportiert… Drei Jahrzehnte vergingen bis zur Uraufführung des

Teil 3 von 3 in Michael Kubes HörBar #154 – Verfemte Musik
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Ludwig van Beethoven: Leonore (1805) – René Jacobs, Freiburger Barockorchester …

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René Jacobs ist immer für eine wohlbegründete Überraschung gut, und so haben er und sein Label Harmonia Mundi schon vor Beginn des Jubeljahres ein beachtliches Beethoven-Ass aus dem Ärmel gezogen: Eine Einspielung der „Leonore“ von 1805, der ersten Fassung jener Oper also, die Beethoven zunächst vier Monate nach der wenig erfolgreichen Uraufführung in einer gekürzten Version und schließlich 1814 als „Fidelio“ gänzlich umgearbeitet vorlegte. Jacobs betrachtet seine Aufnahme nicht als Ausgrabung einer Rarität für Spezialisten. Vielmehr ist für ihn – das begründet er im Text zu der schön in Buchform

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