21. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Das Neue Orchester / Christoph Spering

Das Neue Orchester / Christoph Spering

Keine Vision, aber auch kein Trugbild. Diese Einspielung (3 CDs) mit nicht weniger als neun Kantaten kommt äußerlich denkbar bescheiden daher, überzeugt aber interpretatorisch auf ganzer Linie. Schon auf dem Cover sind nur die entsprechenden BWV-Nummern vermerkt, erst im Booklet erfährt man eher beiläufig, dass es sich um eine Auswahl aus dem sogenannten Choralkantaten-Jahrgang handelt, den Bach 1724/25 konzipierte und dennoch nicht vollständig mit allen Werken bestückte (über die Gründe wird bis heute spekuliert). In der Mehrzahl kommen hier eher selten gespielte Kantaten zum Zuge, und Christoph Spering ist durchaus

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #136 – Bach. Kantaten
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Garlic & Onions / The Playfords

Garlic & Onions / The Playfords

Eine Produktion, bei der man einen Blick in die Küche wagt: Dort finden sich brodelnde Töpfe auf dem Herd, zahlreiche vorbereitete Speisen, deftige Zutaten im Vorrat und vor allem (trotz der harten Arbeit) eine spürbare Lust am Leben und am guten Geschmack – ganz allgemein und hier besonders. So oder ähnlich dürfte das Rezept lauten, das vom Ensemble The Playfords diesem Album zugrunde gelegt wurde. Während es klingt und singt, hört man es geradezu brutzeln. Es ist eine Zusammenstellung von herben Balladen und nachsinnenden Grounds der britischen Renaissance und des

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #123 – Obst & Gemüse
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Transitions / Capella de la Torre

Transitions / Capella de la Torre

Geradezu poetisch kommt das Cover zu dem Album-Titel Transitions daher. Sind es im Wasser stehende alte Holzpfeiler, wie man sie etwa in Norddeutschland als einfache Heringszäune kennt? Oder handelt es sich um Reste von früheren Stegen – möglicherweise gar am Ende der Welt? Und für wessen «Übergang» (Transition) mögen sie wohl stehen? – Ob damit die Vertonung des liturgischen Requiems von Francesco Cavalli (1602–1676) wirklich getroffen wurde, sei dahin gestellt. Denn Cavalli, der sowohl als Organist und Kapellmeister wie auch als Opernkomponist im Venedig seiner Zeit eine herausragende Position innehatte,

Teil 4 von 4 in Michael Kubes HörBar #114 – Stege
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Capriccio pastorale / Capella de la Torre

Capriccio pastorale / Capella de la Torre

Erst die Plätzchen, dann der Baum, dann die Sektkorken. So geht das Jahr zu Ende – meist auch mit musikalisch passender Begleitung. Im Dezember ist es oftmals das Weihnachtsoratorium (das von Johann Sebastian Bach, natürlich), das für viele einfach dazu gehört. Doch gibt es auch andere Musiken, die sich zur festlichen oder besinnlichen Einstimmung eignen. Fünf Empfehlungen dazu gibt es in dieser Hörbar-Woche – von der Renaissance bis in die Gegenwart. Den Anfang macht die Capella de la Torre mit einer Reise in Europas Süden und zurück ins 16. und

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #105 – Weihnachten
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lost and found / Freitagsakademie

Lost and found / Freitagsakademie

Das Motto dieses Albums ist nicht sonderlich originell. Zum einen finden sich bei einer nur oberflächlichen Recherche auch andere Veröffentlichungen solchen Namens, zum anderen muss man schon guten Willens sein, den Titel wirklich wörtlich zu nehmen. Was hier eingespielt wurde, sind (naheliegende) und teilweise in anderen Besetzungen altbekannte Rekonstruktionen, allen voran Rückführungen aus den späten Cembalokonzerten, aber auch Re-Arrangements einzelner Kantatensätze. Wer sich einmal durch Bachs Kantatenwerk gehört hat, bekommt eine Ahnung davon, was hier alles aus der Köthener Zeit musikalisch recycelt worden sein könnte. Ob dies allerdings wirklich so

Teil 4 von 4 in Michael Kubes HörBar #083 – Concerti
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Halka (1848)

Halka (1848)

Nicht immer muss ein Opern-Standard auch die beste Fassung des Werkes sein. Denn anders als bei Sinfonien oder Streichquartetten (oder überhaupt bei Instrumentalmusik) eröffnen sich im Bereich der Kompositionen für die Bühne schon genrespezifisch weitaus mehr (Un-)Möglichkeiten. Beispielsweise wurden in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts munter Pasteten (pasticci) als «best of» gebacken, in anderen Fällen Arien einfach ausgetauscht, um die Stimme der Sänger:innen optimal zur Geltung zu bringen. Seit dem 20. Jahrhundert greift das Regietheater bisweilen in die Partitur ein. Hinzu kommen all jene Fälle, in denen die Komponisten

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #073 – Moniuszko 150
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Vivaldi / Giordano Antonelli

Vivaldi / Giordano Antonelli

Es gab eine Phase der historisch informierten Aufführungspraxis, in der einige Ensembles und Orchester viele Werke als quasi paradigmatisch, ja entzeitlicht präsentierten, für mich eine ideale Sichtweise auf diese Partituren. Das hat sich im 21. Jahrhundert verändert. Waren es damals nur wenige Namen, die für eine auffällig eigenwillige und dennoch fundiert durchdachte Interpretation standen, so hat sich heute eher das Blatt gewendet – fast möchte ich sagen, dass es per se um Originalität und Auffälligkeit geht. In diese Richtung geht auch das Album mit Giordano Antonelli und der Musica Antiqua

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #069 – Concerti
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