22. Februar 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Michael Leonhart Orchestra: Suite Extracts Vol. 1 [2019]

Michael Leonhart Orchestra: Suite Extracts Vol. 1 [2019]

Suppe. Es suppt. Musikalisches Gemüse, mal köchelt es, dann kocht es, mal schnurgelt es, dann zieht es durch an den vielen Gewürz-Zutaten. Das Michael Leonhart Orchestra vereint unter sich viele bekannte Musiker*innen. Statt Orchestra wäre wohl die Bezeichnung eines Big Ensembles passender. Denn immer wieder schälen sich kleinere Ensembles zu eigenen musikalische Entitäten zusammen. Eine Jazziversum mit soliden charakteristischen Planeten in den Umlaufbahnen. Und ja. Eine Suppe kann auch so ein Universum sein. Ornette Colemans „Lonely Woman“ wird da eingebettet in „Big Bottom“ – das ist schon schräg, aber es

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The NuH[u]ssel Orchestra: The Forest [2019]

The NuH[u]ssel Orchestra: The Forest [2019]

Die Platte knallt. Dabei startet sie ganz harmlos im Streichquartett-Ton und tut so, als sei sie ein neues Werk von Arvo Pärt. Nennt sich „Ouverture“ – nur was tured sie over? Track zwei fährt da umgebremst hinein und spannt ein mexikanisch(?)-gefunktes Perkussionssegel auf in das die Bläsersätze immer wieder hineinbrettern. Das wirkt fast unglaubwürdig, so prall wie knall. Aber so geht es dann gleich weiter mit wunderbaren Arrangements, die trotz Satzleere völlig süffig bleiben. Eine Hammond-Orgel, scharfe Gitarrenriffs. Klangurwälder! Die Spannung lässt dabei nie nach, weil auch harmonisch alles eingetaktet

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The Composer’s Orchestra Berlin plays the music of Dirk Strakhof (2020)

The Composer’s Orchestra Berlin plays the music of Dirk Strakhof (2020)

So ein großes Orchester in Form einer Big Band kann ein störischer Gegenstand sein. In Komposition und praktischer Erprobung durch Realisation gleichermaßen. Das kann schnell klappern und kippen, es können dabei die Dinge auseinanderfliegen oder aber sich durch Funkenschlag in etwas Neues verwandeln. Beim Composer’s Orchestra Berlin unter der Leitung von Hazel Leach ist es anders. Die Arrangements der Kompositionen bleiben die ganze Zeit hindurch geschmeidig. Aber eben auch ohne dieses überschießende Maß an Verrücktheit, das einen als Hörenden auch mal nicht nur aufs Gleis, sondern neben die Spur setzt.

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