21. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Fauré / Cyrille Dubois

Fauré / Cyrille Dubois

Vor 100 Jahren ist Gabriel Fauré verstorben – und bis auf wenige Sätze und Werke (darunter das vielfach aufgeführte Requiem) ist er im deutschsprachigen Raum ein weitgehend unbekannter Komponist geblieben. Doch auch die Centenarfeier ist auf dem Tonträgermarkt recht bescheiden ausgefallen. Große Boxen sucht man vergeblich, dafür aber finden sich wundervolle Kleinode – kompositorisch wie interpretatorisch. An erster Stelle steht für mich diese inzwischen auch schon wieder vom Markt verschwundene (Wieder-)Veröffentlichung von zuvor drei einzelnen Alben mit sämtlichen Liedern oder Mélodies, wie man korrekt sagen sollte. Die Einspielung ist ohne

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #135 – Fauré 100
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Undine / Alexis Kossenko

Undine / Alexis Kossenko

Die «Undine»-Sonate ist aus dem romantischen Flötenrepertoire nicht wegzudenken. Vielfach eingespielt, bleibt mir doch nur diese eine Produktion mit Alexis Kossenko im Ohr – seit einigen Jahren auch bei mir. Zwei Gründe sind dafür zu nennen: das verwendete historische Instrumentarium und die damit verbundene Interpretation, die das Werk in geradezu idealer Weise verwirklicht. So spielt Alexis Kossenko eine hölzerne, sehr warm klingende Meyer-Flöte (Hannover, 1855), Vassilis Varvaresos einen dazu perfekt passenden, ausgewogenen Steinway-Flügel (New York, 1855). Mit ihnen lässt sich das geisterhafte Wehen der Sonate auf verblüffende Weise als große,

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #130 – Reinecke 200
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Mozart. Violinkonzerte / Gottfried von der Goltz

Mozart. Violinkonzerte / Gottfried von der Goltz

Sie gehören noch immer zu den Lieblingen des Publikums, sind aber unter Musikern als Probestücke beim Vorspiel gefürchtet. Denn Wolfgang Amadeus Mozart fordert in seinen Violinkonzerten technische Makellosigkeit wie interpretatorische Reife. Der Solopart liegt so offen, dass jeder Schnitzer, jede Ungenauigkeit sofort hörbar wird und ohne zielbewussten Blick nicht nur die kantablen Bögen, sondern auch die längeren Passagen in sich zusammenbrechen können. Aufregend wird es daher auf dem «Plattenteller», wenn sich ausgewiesene Spezialisten aus der Alten Musik-Szene dieser Werke annehmen. Der um vieles schmalere und schwieriger zu gestaltende darmbesaitete Ton

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #120 – Schnecken
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Mendelssohn 4+5 / Alexis Kossenko

Mendelssohn 4+5 / Alexis Kossenko

Seine «Italienische» wie auch die «Schottische» gehören zwar zum Werkkanon der romantischen Sinfonik, dennoch hängen Neueinspielungen nicht wie Äpfel an den Bäumen. Dabei scheinen doch eigentlich seit Jahrzehnten die Folgen der antisemitisch geprägten Mendelssohn-Rezeption überwunden – mehr noch: Sein Œuvre als Ganzes wird hoch geschätzt; im Streichquartett ebenso wie im Chor, im Orchester wie am Klavier. Vielleicht ist es aber auch die Musik selbst, die Zurückhaltung bedingt, denn die Partituren verbitten sich jede Art von Routine. Dazu gehen die technischen Anforderungen nicht leicht genug von der Hand, und eine gute

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #090 – Sinfonisches
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Mozart / Beginning & End

Mozart / Beginning & End

«Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne» – so heißt es bei Hermann Hesse, und diese Worte treffen auch auf diese, ich möchte sagen: sensationell unspektakuläre Einspielung zu. Sie ist der Auftakt zu einer (man mag es dieser schnelllebigen Zeit kaum glauben) Gesamteinspielung (!) aller Mozart-Sinfonien, die bereits in der ersten Folge für alles Weitere Maßstäbe setzt. Denn das Ensemble il pomo d’oro zeigt sich unter der Leitung von Maxim Emelyanychev als geradezu idealer, wandlungsfähiger Klangkörper für die so unterschiedlichen Kompositionen zwischen leichter Feder und erhabenem Ernst, zwischen geschmeidig-galanten Linien

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #077 – Haydn & Mozart
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Alexis Kossenko

Alexis Kossenko

Unter den im 19. Jahrhundert qualitativ wie quantitativ mit hochstehender Kammermusik bedachten Holzblasinstrumenten steht die Querflöte an erster Stelle. Für sie lässt sich bereits im Œuvre von Johann Nepomuk Hummel eine Sonate nachweisen; vor allem aber haben in einer sich gegenseitig befruchtenden Konstellation sowohl Komponisten des französischen Sprachraums wie auch die Maßstäbe setzenden Klassen des Pariser Conservatoire viel für das Repertoire getan. Aber «Undine»? Diese Produktion des französischen(!) Labels Aparté wendet sich bewusst Werken von Komponisten «du nord» zu, womit im Gegensatz zu der im Louvre ausgestellten Malerei wirklich das

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #066 – Querflöte
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Josquin / Chansons

Josquin / Chansons

Ein wenig abseits im Œuvre Josquins steht bis heute der größte Teil der drei- und vierstimmigen Chansons, meistenteils polyphon gestaltete Liedsätze auf weltliche Texte. Der Umstand ist wohl auch auf die weitgehende Unklarheit über die Authentizität zahlreicher Kompositionen zurückzuführen: Von den in der Gesamtausgabe abgedruckten 36 drei- und 39 vierstimmigen Werken sind gut die Hälfte als fraglich oder gar zweifelhaft gekennzeichnet. Ob solche heute als notwendig empfundene Zuschreibungen in diesem Bereich des Schaffens allerdings auch dem Geist des ausgehenden 15. Jahrhunderts entsprechen? Am Ende sollte vielleicht eher die kompositorische Originalität

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #048 – Josquin 500
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