Albert Maria Herz

Albert Maria Herz

Manchester, Köln, London, New York. Die Stationen der Komponistin Maria Herz (1878–1950) haben musikalisch wohlklingende Namen, und doch war es ihr zeitlebens nicht vergönnt, sich mit ihren Werken dort oder anderswo durchzusetzen. Um überhaupt eine Chance bei Verlagen und Veranstaltern zu haben, stellte sie schließlich ihrem Vornamen den ihres 1920 an der spanischen Grippe verstorbenen Mannes voran: Aus Maria wurde Albert Maria Herz. Offenbar mussten erst 70 Jahre nach ihrem Tod die Rechte auslaufen und der Nachlass in der Zürcher Zentralbibliothek zugänglich werden, um auf sie und ihre Partituren aufmerksam

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #140 – :innen
Else Marie Pade

Else Marie Pade

Ein Album als Sensation. So liest sich jedenfalls das Booklet dieser Produktion mit vier Werken der dänischen Komponistin Else Marie Pade (1924-2016), die sich vor allem mit elektroakustischen Arbeiten einen Namen gemacht hat. Folgt man der Argumentation von Henrik Marstal, so waren die hier eingespielten Titel lediglich als Teil des Werkverzeichnisses bekannt, wurden aber von der Komponistin selbst als Partituren kanzelliert (aber nicht vernichtet). Hier beginnen nun allerdings die Probleme – die weder benannt noch aufgelöst werden. So werden im Impressum zwar die beiden Verlage genannt, in denen die Partituren

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #140 – :innen
Grete von Zieritz

Grete von Zieritz

Seit einigen Jahren stehen Komponistinnen und ihre Musik hoch im Kurs – auf Alben, im Konzertsaal, selbst bei Verlagen. Viele (Wieder-)Entdeckungen konnten gemacht werden, auch mediokre Partituren waren dabei (wie eigentlich immer, auch bei Komponisten). Ein großer Name tauchte bisher freilich kaum auf, auch nicht bei repräsentativen Konzertreihen oder innovativen Festivals: der von Grete von Zieritz (1899–2001). Aus Österreich stammend, fand sie bereits 1917 in Berlin ihre ideale Wirkungsstätte. Zwischen 1926 und 1931 besuchte sie die Meisterklasse von Franz Schreker, der damals ehrlich (aber für uns unbeholfen in der Wortwahl)

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #140 – :innen
Britta Byström

Britta Byström

«Achte auf die Titel. Britta Byström schreibt zwar keine Programmmusik, aber die Titel sind eine Art Eingang mit nur angelehnten Türen» (Tony Lundman). Nur selten einmal findet man ein derart plastisches Bild, sich den Zugang zu einer noch unbekannten Musik zu öffnen. Und tatsächlich sind es meist ihre poetischen Werktitel, mit denen die schwedische Komponistin Britta Byström (geb. 1977) eine Idee, vielleicht gar einen Fingerzeig gibt. Dabei spricht ihre Musik selbst, freilich mit einer hohen instrumentalen Tessitura. Sie scheint über Strecken im Wind zu wehen, kommt vielfach ohne Grundierung aus,

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #140 – :innen
:innen / Sophie-Justine Herr

:innen / Sophie-Justine Herr

Der Titel ist «sprachaktuell» – und wählt die graphisch wohl mit Abstand adäquateste Form, zumindest eines der beiden Geschlechter (aber auch nicht mehr) grammatikalisch politisch korrekt zu schreiben (ein Großbuchstabe oder der zweckentfremdete Asterisk stören mich im Lesefluss). So sensibilisiert, muss sich das Album freilich auch Fragen gefallen lassen, wenn es inkonsequent wird. So ist im Booklet an einer Stelle von «weiblichen Komponierenden» die Rede (was mir zu hier abstrakt erscheint), verbunden mit der mir nicht ganz einleuchtenden Frage, warum es (jetzt ausführlicher zitiert) «im Bereich der Klassischen Musik noch

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #140 – :innen