Močnik / Johannes-Passion

Močnik / Johannes-Passion

Wohl erst durch diese Einspielung – zwölf Jahre nach der Uraufführung – wird die Johannes-Passion des slowenischen Komponisten Damijan Močnik (*1967) einem größeren Kreis bekannt. Močnik, der vor allem durch seine Kompositionen für Chor hervorgetreten ist, reiht sich mit diesem Werk in eine ebenso große wie großartige Tradition von Vertonungen ein, die sich mit den letzten Tagen Jesu in Leben und Leiden musikalisch auseinandersetzen. Johann Sebastian Bachs Passions-Vertonungen werden zwar in der Musikgeschichte ein ewiger Fixstern bleiben; seither sind aber insbesondere im 20. Jahrhundert einige nicht minder gewichtige Werke entstanden

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #080 – Passionen
Fiocco / Lamentationes

Fiocco / Lamentationes

Ist die musikalische Deutung der in den vier Evangelien überlieferten Passionsgeschichte aus der protestantischen Liturgie des Karfreitags nicht wegzudenken, so sind es auf römisch-katholischer Seite die heute weniger präsenten Vertonungen der alttestamentlichen Klagelieder Jeremias. Während sie im jüdischen Glauben die Erinnerung an die Zerstörung des Salomonischen Tempels in Jerusalem wach halten, haben sie im katholischen Zeremoniell als durchgehend lateinischer Text ihren Platz in der frühen Matutin am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag gefunden. Vor allem in der Renaissance und im Barock kam es zu einer Reihe von Vertonungen – am bekanntesten

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #080 – Passionen
Stölzel / Ein Lämmlein geht

Stölzel / Ein Lämmlein geht

Schon lange ist die mitteldeutsche Kirchenmusik des Barock nicht mehr nur mit dem Namen Bach, Johann Sebastian Bach, verbunden – zumindest auf Tonträ-ger. Das ist nicht nur ein Verdienst des Vereins «Mitteldeutsche Barockmusik», der viele Aktivitäten bündelt, sondern am Ende auch jedes einzelnen Forschers, Musikers, Ensembles. Vor allem beim Label cpo sind über viele Jahre (besser: drei Jahrzehnte) hinweg zahlreiche Werke auch auf CD erschienen – in guten, in der Regel sogar hervorragenden Einspielungen. Bei Gottfried Heinrich Stölzel (1690–1749) denke ich besonders an die wohl schon legendäre Produktion seiner Brockes-Passion

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #080 – Passionen
Buxtehude / Membra Jesu Nostri

Buxtehude / Membra Jesu Nostri

Merkwürdig. Auch auf dem Backcover dieses wunderbaren und kompetenten Doppelalbums ist schon wieder von der «Musik vor Bach» die Rede. Ganz so, als wäre alles, was vor 1685, 1723 etc. entstanden ist, nur historisches Beiwerk. Wann kommt endlich das Selbstbewusstsein der A&R-Abteilungen, das frühe Barock (man entschuldige diese indifferente Einordnung) endlich in seiner musikalischen Einmaligkeit und Vielfalt angemessen wahrzunehmen? Man muss dafür nicht die Musikgeschichte in all ihren Verästelungen studieren. Wer aufmerksam zuhört, erkennt sofort, dass hier eine ganz eigenständige und vor allem schöpferisch eindrucksvoll originelle Klangwelt bis heute etwas

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #080 – Passionen
Thomas Selle / Johannes-Passion

Thomas Selle / Johannes-Passion

Dass die Musik von Thomas Selle (1599–1663) so selten gespielt bzw. gesungen wird, hat verschiedene Gründe. So haben sich zwar schon seine Zeitgenossen sehr anerkennend gegenüber dem Komponisten und seinem Schaffen geäußert; einer weiteren Rezeption stand allerdings die vielfach nur handschriftliche Überlieferung der Werke entgegen (und dies bis heute). Dabei hatte er seit 1641 in der freien Hansestadt Hamburg eine auch organisatorisch wichtige Position inne, die im 18. Jahrhunderts dann repräsentativ durch Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach bekleidet wurde. Es mag gleichwohl überraschen, dass Selle, in Leipzig

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #080 – Passionen