21. Februar 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Sun Spot / Alfredo Ovalles

Sun Spot / Alfredo Ovalles

Bereits vor zwei Jahren erschienen, gehört das Album zu jenen, die wohl erst durch die Corona-Pandemie möglich wurden. Alfredo Ovalles bekennt dazu im knappen Vorwort der Produktion, dass es erst durch das Ausbleiben von Auftritten, in der eigenen Zurückgezogenheit und unter bestimmten Bedingungen im Eroica-Saal des Theatermuseums Wien entstand. Eingespielt wurden in «one take performances» insgesamt Werke von fünf Komponistinnen – offenbar als einer Auswahl aus mehr, denn es heißt: «This collection is just a selection of recordings I made during that period.» Schade also, dass es am Ende nicht

Teil 4 von 4 in Michael Kubes HörBar #127 – Greeen Music
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Soul of Brazil / Delgani String Quartet

Soul of Brazil / Delgani String Quartet

Wenn schon von der Seele Brasiliens die Rede ist, dann stellt sich auch die Frage, mit welchen Topoi die brasilianische Musik eigentlich verbunden ist – vor allem die so genannte «klassische Musik». Jedenfalls kann einem dieser Gedanke beim Hören des Albums durch die grauen Windungen gehen. Denn im Streichquartett Nr. 6 (1938) von Heitor Villa-Lobos (1887–1959) klingen auch die Traditionen der Gattung nach, ebenso wie im Personalstil die in Paris verbrachten Jahre. Doch was ist an Cair da tarde (aus: Floresta do Amazonas, 1958) wirklich brasilianisch? Ist es nicht vielmehr

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #125 – Brasilien
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John Adams / RSO Wien

John Adams / RSO Wien

Anders als Philip Glass hat sich John Adams (*1947) schon lange aus den heimtückischen Fallstricken der Minimal Music befreit. Was bei dem einen zu einer manieristischen Perpetuierung bekannter Patterns mutiert, entwickelte sich bei Adams zu einem sehr breiten Repertoire an eigensprachlichen Möglichkeiten. Und dennoch ist es schon recht verblüffend, wie die als dreisätzige Sinfonie angelegte, nach eigener Aussage ein wenig auf das Los Angeles und Hollywood der 30er und 40er Jahre abzielende Partitur von City Noir (2009) an mehr als nur zwei Ecken und Enden dann doch an die viel

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #124 – Sinfonisches
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Quartette / Quatuor Avium

Quartette / Quatuor Avium

Man muss zweimal hinschauen, ist zunächst verwundert – und erinnert sich dann an das vermeintlich «falsch» besetzte Streichquartett von Anton Arensky (dort mit zwei Violoncelli). Das 2018 gegründete und in Karlsruhe beheimatete Quatuor Avium geht nochmals einen anderen Weg: In diesem Ensemble wird die Viola verdoppelt – und sogleich erlangt das vielfach durch die erste Violine brillant geführte Streichquartett in dieser überraschenden Besetzung einen viel wärmeren, geschmeidigeren Ton Die Betonung der Mittellage überzeugt hier in famoser Weise – zumal mit Kompositionen, die explizit für diese Kombination der vier Streicher geschrieben

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #120 – Schnecken
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La Femme / Flaka Goranci

La Femme / Flaka Goranci

Ein Konzeptalbum, das mit knapp 77 Minuten Spielzeit viel Musik in sich hat –Musik von Komponistinnen verschiedener Jahrhunderte, Musik aber auch, die sich mitunter kaum greifen lässt, sondern irgendwo zwischen Orient und Okzident, zwischen unterschiedlichen Wurzeln und Kulturen, zwischen to¬naler Geschmeidigkeit und kantabler Melancholie gelegentlich in einem «easy listening» zerfließt oder untereinander kaum kommuniziert. Es ist ein Album, das die Idee des Crossover ernst nimmt und zu einer Reise in den Südosten Europas und darüber hinaus einlädt, deren Stationen aber seltsam nebulös bleiben und allein durch einen spürbar musikantischen Impetus

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #119 – La femme
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Komponistinnen / Franziska Heinzen

Komponistinnen / Franziska Heinzen

Manche Zahlen kehren in enzyklopädisch geordneter Musik immer wieder. Oft ist es die «Sechs», seltener die «Zwölf», häufiger die «Vierundzwanzig». So auch bei diesem Album, dass zwar nicht systematisch durch alle Tonarten geht, wohl aber 24 Lieder von 24 Komponistinnen umfasst. Dahinter steht eine nicht geringe kuratorisch-dramaturgische Arbeit, nämlich die Sichtung eines fast unüberschau-baren Repertoires, die Auswahl einzelner Gesänge (auch mit Rücksicht auf Am-bitus und Charakter) sowie schließlich die schlüssige Anordnung zu einem in sich geschlossenen Programm. Gelungen ist das mit überraschenden Kontrasten und vielfach bisher nicht eingespielten Kleinoden. Was

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #119 – La femme
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Ensemble Ambidexter – Ensemble Ambidexter

Ensemble Ambidexter – Ensemble Ambidexter

Reibungen sind in der Musik ein besonderes Lebenselexier. Wo nämlich alles nur glatt geht und gezogen wird, bleibt wenig Anhaftungsmöglichkeit für die Zuhörer:innen. Aber Reibungen funktionieren nicht wie selbstverständlich, also so weil sie da sind. Wenn Schmirgel auf Schmirgel trifft, kann es schlicht auch einfach nur schmerzen. Auf eine (un-)bestimmt balanciertes Chaos kommt es an. Das klappt mal besser und mal weniger gut. Davon zeugt auch dieses erste Album des Ensemble Ambidexter.

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