21. Februar 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Poppe & Heiniger / Tonband

Poppe & Heiniger / Tonband

Eine abenteuerliche Reise durch die Welt perkussiver und elektronischer Klänge. Was in Teilen wie eine Art historisches Bilderbuch aus den fernen Zeiten der Pioniere anmutet, ist im Kern eine bis ins Detail kalkulierte Reduktion der verwendeten Hard- und Software. Das gilt vor allem für die von Enno Poppe (*1969) und Wolfgang Heiniger (*1964) gemeinsam konzipierte Komposition Tonband, die in ihrer Umsetzung nichts mit den Tonbändern von einst zu tun hat: Schlagwerk und durch Live-Elektronik erzeugte Sounds werden gekoppelt, was eine gewisse klangliche Heterophonie evoziert. Bei Feld von Enno Poppe sind

Teil 3 von 4 in Michael Kubes HörBar #146 – Schlagwerk
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Philippe Manoury

Philippe Manoury

Ohne Zweifel. Diese Produktion gehört zu den interessantesten mit vier Händen und zwanzig Fingern aus den letzten Jahren – und Philippe Manoury versteht es auf sehr beeindruckende, originelle und originäre Weise, den Klangbereich traditioneller akustischer Instrumente durch elektronische Verfahren zu erweitern, zu verfremden oder auch in Schleifen fortzusetzen. Wer einmal mit Manoury selbst gesprochen hat versteht, dass ihm daran nichts ein bloßes Spiel ist, sondern er mit den neuen, immer einfacher mittels Programmen umzusetzenden und zugleich akustisch komplexer werdenden Möglichkeiten versucht, Räume zu erweitern sowie zwischen dem konkreten Klang und

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #076 – vierhändig
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Hans Arnold – Interim

Hans Arnold – Interim

Was ist das? Das Setup besteht aus Wurlitzer Piano und stehender Bass Drum. Daraus und drumherum wird gefrickelt, geloopt und gewerkelt. Hobbykeller, Experimentalküche der Repetitions-Avantgarde? — Oder einfach nur ein Denkmal der Tonkunst? Dass das nämlich nicht zu einer geschmäcklerischen Sülze gefriert, dafür sorgt Hans Arnold immer wieder mit kleinen Steinchen, die er in die Kompositionen streut und die gottlob eher nur ein Ausrutschen beim Mithören erzeugen («Future in Present»). An sich auch erstaunlich, welche verschiedenen musikalischen Poetiken sich mit dem genannten Instrumentarium erzeugen lassen. Auch im Bereich der Geräusche

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Oh No Noh – Kanzi

Oh No Noh – Kanzi

Es handelt sich um das zweite Album des „Gitarristen, Roboterprogrammierers, Magnetbandzerknitterers und Komponisten Markus Rom“. Ich habe selten eine solche präzise Beschreibung gelesen, die so viel schon hervorsagt von dem, was bei dieser spektakulären Platte (Kassette, CD, Download) passiert. Es wird wird in- und übereinandergeloopt, was das Zeug hält – aber nicht nur. Da werden kleinere und größere Klangsteinchen aneinandergelegt und verwoben. Ein musikalisches Teppich-Domino-Spiel. Dabei werden immer wieder neue Farben und musikalische Genre-Bezüge zutage gefördert. Nicht immer alle mit der gleichen Dichtigkeit. Aber doch nie bloß egal. Er, Rom,

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Xenakis - Electroacoustic Works

Xenakis – Electroacoustic Works

«Erstmals liegt nun Xenakis’ elektroakustisches Gesamtwerk auf Tonträger vor. Jahrelange Quellenstudien und vergleichende Recherchen ermöglichten in Zusammenarbeit mit dem Tonmeister Martin Wurmnest kritisch reflektierte Stereo-Mixe, die von Rashad Becker entsprechend gemastered wurden und die neben dem Aspekt der Quellentreue den Hörer in den Mittelpunkt stellen: Xenakis‘ Musik kann man genießen.» Kann man! Da denkt man zunächst, was gibt es denn hier noch zu machen. Viele der Stücke sind doch schon mal veröffentlicht worden. Zugegeben: Für mich wären die Unterschiede zwischen den alten und den neuen Versionen sicher kaum wahrnehmbar. Was

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Moritz Fasbender: RABBITS (EP)

Moritz Fasbender: RABBITS (EP)

Es muss nicht alles immer gleich in die tiefste und komplizierte Ecke gehen. Moritz Fasbender (dahinter steckt die Multiakustikerin Friederike Bernhardt) hat hier eine EP als „Vorbotin“ ihres Vinyl-Albums aufgelegt, das in aller Bescheidenheit köstlich zu nennen ist. Warum? Es wird zwar unter „Newclassical“ gelabelt. Aber auch hier sind nicht alle Katzen musikalisch grau und schon gar nicht die Hasen, die in ihrem (oder seinem Leben) eine besondere Rolle zu spielen scheinen. Der Beipackzettel beschreibt ihre Intention so: „In den letzten zwei Jahren hat Friederike Bernhardt nach einem Ausdruck gesucht,

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