
Dies geht mir jedenfalls durch den Kopf beim Hören dieses Albums mit einem aus dem Liederzyklus von Knut Vaage (*1961) entlehnten Titel Vintersong (2017) auf knapp gefasste Verse von Hanne Bramness. Es ist eine sehr kondensierte Musik, mit der zugleich ein Spagat zwischen altem Instrumentarium und neuer, zeitge¬nössischer Sprache geschaffen wird. Kaum weniger interessant ist das Laudato si‘ (2019) von Herman Vogt (*1976), instrumental eigenständig und kantabel von Blockflöte, Violoncello und Orgel begleitet. Mit der Einspielung der unkonventionellen und gar nicht nach material-eiliger Avantgarde schmeckenden Partitur von Jordens Oro Wiker op. 31 (1975) von Kjell Mørk Karlsen (*1947) geht der Blick weiter zurück – auf die wohl wichtigste Komposition dieser norwegischen Produktion. Hier wie auch in den anderen Werken kann der Countertenor Daniel Sæther mit seiner hellen und unbeschwert klingenden Stimme punkten und begeistern. Ihm aber auch dem Label LAWO ist Respekt zu zollen für dieses ungewöhnliche Album dem damit verbundenen Risiko. Chapeau!
Vintersong
Knut Vaage. Vintersong (2017, rev. 2021); Urlicht (2017); Herman Vogt. Laudato si‘ (2019); Kjell Mørk Karlsen. Jordens Oro Wiker op. 31 (1975); Meditatio sacra (2019)
Daniel Sæther (Countertenor), Eira Huse (Mezzosopran), Elisabeth Holmertz (Sopran), Lynetta Taylor Hansen (Flöte), Caroline Eidsten Dahl (Blockflöte), Vegard Lund (Laute, Theorbe), Jørgen Skogmo (Theorbe), Kjell Tore Innervik (Perkussion), Anders Eidsten Dahl (Orgel, Cembalo), Ole Christian Haagenrud (Klavier), Ingrid Økland Kvadsheim (Violine), Maria Ines Zanovello (Violine), Torunn Johanna Blåsmo-Falnes (Viola), Anna Carlsen (Violoncello), Anne Stine Dahl (Violoncello), Fredrik Aske Blikeng (Kontrabass), Kai Grinde Myrann
LAWO LWC 1236 (2021)








