Etwa so wie dieses Album. Schon das Äußere ist so schön und nobel gestaltet, dass man es kaum übersehen mag. Aber auch die Interpretation der sinfonischen Dichtungen macht große Freude und lädt zum anhaltenden Hören, Schwelgen und Nachdenken ein. Denn obwohl in der Nachfolge von Berlioz und Liszt stehend, konkurriert diese Gattung bei Saint-Saëns nicht mit der Sinfonie: sie ergänzt diese auf ganz eigene Weise, ermöglicht eine fantasievolle, motivisch gebundene Erfindung und eröffnet reichlich Raum für eine herausragende, farbenreiche Instrumentation. Ivor Bolton und das Sinfonieorchester Basel wissen das mit hörbarer Lust umzusetzen und erzählen die Geschichten hinter den Tönen in einer faszinierenden Lebendigkeit, die auch neuere Konkurrenzaufnahmen weit hinter sich lässt. Dass aufnahmetechnisch die Holzbläser sehr präsent eingefangen wurden, ist dabei kein Nachteil. Empfehlung!
Camille Saint-Saëns. Symphonic Poems
Bacchanal aus «Samson et Dalila» op. 47, Phaéton op. 39, La jeunesse d’Hercule op. 50, Le rouet d’Omphale op. 31. Danse macabre op. 40.
Sinfonieorchester Basel, Ivor Bolton
Prospero PROSP 0060 (2021)