Es handelt sich um das zweite Album des „Gitarristen, Roboterprogrammierers, Magnetbandzerknitterers und Komponisten Markus Rom“. Ich habe selten eine solche präzise Beschreibung gelesen, die so viel schon hervorsagt von dem, was bei dieser spektakulären Platte (Kassette, CD, Download) passiert. Es wird wird in- und übereinandergeloopt, was das Zeug hält – aber nicht nur. Da werden kleinere und größere Klangsteinchen aneinandergelegt und verwoben. Ein musikalisches Teppich-Domino-Spiel. Dabei werden immer wieder neue Farben und musikalische Genre-Bezüge zutage gefördert. Nicht immer alle mit der gleichen Dichtigkeit. Aber doch nie bloß egal.
Er, Rom, spricht dabei vom „souverän Ungeplanten“. Das mag man kaum glauben, dafür ist die meiste hörbare musikalische Logik zu undialektisch, was kein Mangel ist. Etwa, wenn das Ungeplante dann sich zu einer Kartierung der Musik verwandelt, die im Hören begehbar wird. Da ist Noise immer hilfreich beim Durchkreuzen des Angedachten. Sehr eigenartig das. Und wahrlich komplexer als es auf den ersten Eindruck erschallt. Ich finde, das macht und bringt Spaß beim Hören und Mitklingen. Gut zu wissen, dass man nicht alles wissen kann – so bleibt auch das musikalische Wissen unabgeschlossen und unabschließbar an sich.
„Kanzi“ wurde gemischt von Cico Beck und gemastert von Frida Claeson Johansson. Es erscheint am 07.10.2022 via TELESKOP auf allen Streamingplattformen, auf Vinyl und selbstverständlich als Kassette.
OH NO NOH – Kanzi [2022]
- Markus Rom – Gitarre, Magnetband, Roboter
Teleskop