Klanggewobenes mit jeweils ganz wenig Spielmaterial. Klanggeflechte schwebend. Das Duo Yttredal / Bonati präsentiert sich in aller souveräner Bescheidenheit und lässt den Klanggeschehen freien Lauf, jedenfalls wirkt es so. Dabei ist so viele zugelcih auch anders und präzise komponierend gehört. Ein „Wohin des Wegs, lieber Ton? Mach‘ nur Deine Runde, du kleine Tongestalt“ im Zweiklang im Volkston (Incanto) oder in schimmernden Ton-Vorhang. Dahinter lugt er wieder mal hervor und entschwindet im nächsten oder übernächsten Moment.
Der Musik dieses Duos wird man sich nur schwer entziehen können. Die ist so fragil, simpel, dass sich ihre Komplexität wie von selbst ausfalten kann. In den Raum, der zu den Ohren führt und der sich kreiselnd dann in den Körperzellen zu einem ekstatischen Tanz einfindet. Tüpfelnd pointiert (Question Marks), kontrapunktisch spukend in Varianten des Rhythmus wie im Titelstück „Some Red, Some Yellow“. So eine feine Platte hört man nicht jeden Tag.
Ein extrem kontrollierter Rausch gelingt den beiden da, ein Rausch selten knapp an der Stille vorbei, diese dabei immer wieder schrammend und Partikel mitnehmend. Beeindruckend flatterhaft dabei und geerdet. Wie schön sich hier die Blasinstrumente mit dem Kontrabass doch mischen.
Tor Yttredal & Roberto Bonati: Some Red, Some Yellow
- Tor Yttredal (ss, ts, bcl, f)
- Roberto Bonati (bass)
- John Derek Bishop (samples, field recordings)
Parma, November 2019.
ParmaFrontiere CD010