3. Dezember 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
1939 / Fabiola Kim

1939 / Fabiola Kim

Es war ein Schicksalsjahr für Europa und für die ganze Welt. Im Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 kulminierte das weltpolitische Crescendo der beiden vorangegangenen Jahrzehnte. Doch hat sich diese Entwicklung auch in der Musik des Jahres 1939 gespiegelt? Eine Frage, die unweigerlich über diesem dramaturgisch interessanten Album schwebt – und die sich wohl nur in Bezug auf das Concerto funèbre von Karl Amadeus Hartmann eindeutig beantworten lässt. Tatsächlich waren in den 1930er Jahren gleich mehrere herausragende Werke entstanden – hier nur der Versuch einer unvollständigen Liste mit

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #070 – Anno Domini
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British String Quartets

British String Quartets

Manchmal wundere ich mich schon sehr, wenn eine allzu wohlfeile Box bereits vor(!) der eigentlich letzten Folge einer Serie erscheint – und die treuen Käufer so gewissermaßen doppelt betrogen werden: Erst investieren sie über die Jahre viel Geld in den Erwerb der Einzelveröffentlichungen, und am Ende haben sie in diesem Fall noch nicht einmal einen zeitlichen Vorteil genossen. Da sollten die Marketing-Experten noch einmal bei Joseph Haydn in die Lehre gehen, der sehr gezielt und mit nachhaltigem Erfolg seine Streichquartette zunächst exklusiv in Abschriften willigen Subskribenten anbot und dann –

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #064 – Very British
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The British Project

The British Project

Da ist auch schon der erste Sündenfall. Dieses Album müsste eigentlich «The English Project» heißen – von schottischen, walisischen oder aus dem nördlichen Irland stammenden Komponisten keine Spur! Aber wem außerhalb des europäischen Kontinents will man derartige «Kleinigkeiten» von der Insel zumuten, wo doch vielerorts auch die «Bavarian Culture» als die ursprüngliche und ureigen deutsche durchgeht? – Die Zusammenstellung dieses «britischen» Projekts ist jedenfalls ziemlich düster. Rein gar nichts ist von dem selbstbewussten spätviktorianischen Ton der Jahrhundertwende präsent, viel eher wird hier die dunkle Schattenseite der Geschichte präsentiert. Elgars melancholische

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #064 – Very British
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English Song Collection

English Song Collection

Ja, der «Brexit» ist noch gar nicht so lange her – doch schon jetzt vermisse ich die Insel im Chor der europäischen Nationen. Die Insel? Wohl eher ist es England – und so muss auch in dieser Hörbar-Woche immer etwas genauer hingeschaut werden: Was ist nun „Very British“ – oder eben doch «nur» very English? Selten war es wohl komplizierter, selten auch so einfach. Denn Naxos konzentrierte sich über lange zwei Jahrzehnte hinweg explizit mit einer Serie auf das «englische» Lied. Und es sei gleich gesagt: Ich habe vor solchen

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #064 – Very British
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Philharmonia Orchestra. Birth of a Legend

Philharmonia Orchestra. Birth of a Legend

Was waren das für Zeiten, als sich ein Schallplatten-Label ein eigenes Orchester leisten konnte. Denn das von dem Produzenten Walter Legge 1945 ge­gründete Philharmonia Orchestra wirkte in seinen ersten 20 Jahren vor allem (aber nicht nur) als Studio-Orchester für den offenbar unersättlichen und höchst ertrag­reichen Klassik-Markt. Erst als 1964 die EMI ausstieg, sahen sich die Musiker gezwun­gen, durch Umfirmierung den Klangkörper zu erhalten. Einen Querschnitt aus diesen ersten zwei Dekaden bietet die vorliegende Box – nun von Warner als Nachlassverwerter des einstigen Kult-Labels. Die Archive sind (das haben in den letzten

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #017 – Dokumentationen
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