Enno Poppe: Filz – Ensemble Resonanz
Stücke für Streicher stehen im Fokus der aktuellen Poppe-Veröffentlichung mit dem Ensemble Resonanz, wie gewohnt im Selbstdirigat eingespielt. Dass Streichinstrumente eine besondere Faszination auf den Komponisten ausüben, scheint naheliegend, sind Enno Poppes gleichsam ‚asiatische’ Artikulationspraktiken im differenzierten Einsatz von Mikrotonalität doch auf ständiges Schleifen der Tonhöhe aus. Das mit Tabea Zimmermann denkbar prominent besetzte „Filz“ für Viola und Kammerorchester (2013/14) klingt, als hätte man ein Bratschenkonzert in ein Säurebad geworfen. Zimmermanns perforierte Solopassagen lassen Anflüge elegischer Expressivität wie verätzt erscheinen. Faszinierend. Die rezitativischen Außensätze, bei denen das Orchester als sparsamer
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