Clarinet Trio Anthology / Daniel Ottensamer

Clarinet Trio Anthology / Daniel Ottensamer

Eine Produktion aus dunklen Corona-Zeiten. Wo viele mit schnellen Ideen vor-preschen (auch im präsent zu bleiben), da machte sich das (namenlose) Trio mit Daniel Ottensamer (Klarinette), Stephan Koncz (Violoncello) und Christoph Traxler (Klavier) auf, ein stattliches Repertoire aus mehr als 200 Jahren zu durchkämmen. Im Konzertsaal wie im Katalog ist diese wunderbare Besetzung, die auch bei der sieben CDs umfassenden Box in Anlehnung an das Klaviertrio nicht ganz ideal als «Klarinettentrio» bezeichnet wird (während das Klarinettenquintett mit Streichquartett definiert ist), meist nur durch Beethoven (op. 11) und Brahms (op. 114)

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #151 – Klarinette
Schumann & Co. / Sebastian Manz

Schumann & Co. / Sebastian Manz

Obwohl das Album auf den ersten Blick vor allem (aber nicht nur) gängige Werke des Repertoires versammelt, überrascht Sebastian Manz im Booklet mit eigenen Überlegungen zur Konzeption. Etwas, was man sich als Hörer eigentlich immer wünscht und doch nur selten bekommt. Etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, und doch (aus welchen nah- oder fernliegenden Gründen auch immer) oft genug verschwiegen wird. Interessanterweise geht der Solist nicht von den Kompositionen an, sondern nennt drei andere Kategorien: Raum und Zeit für die interpretatorische Arbeit, groß angelegte Takes (die den musikalischen Fluss bewahren)

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #151 – Klarinette
Nordin / Martin Fröst

Nordin / Martin Fröst

Die Gegenwart ist eine Zeit des Experimentierens. Das hat vermutlich jede Generation gesagt – oder auch befürchtet. Heute sind die Herausforderungen vielleicht größer denn je. Während in früheren Jahrhunderten die Harmonik erweitert und neu definiert wurde, neue Formen und Gattungen ein etabliertes Gerüst ins Wanken brachten, neue Instrumente, ein verändertes Sozialgefüge oder auch ein anderes ästhetisches Verständnis großen Einfluss ausübten, nach dem Zweiten Weltkrieg sogar der Materialbegriff neu definiert wurde, so sind es im 21. Jahrhundert neue elektronische Verfahren, die das Spektrum erweitern. Noch einmal anders als in der elektroakustischen

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #151 – Klarinette
Spohr / Christoffer Sundqvist

Spohr / Christoffer Sundqvist

Unter Klarinettisten begegnet man den vier Konzerten von Louis Spohr (1784–1859) mit allergrößtem Respekt. Im Gegensatz zu den Werken von Mozart und Weber tauchen sie so gut wie nie im Konzertsaal auf – und obwohl inzwischen einige Einspielungen vorliegen, so wurden die Kompositionen erst durch die Aufnahm mit dem legendären Karl Leister aus dem Jahre 1984 aus ihrem tiefen und festen Dornröschenschlaf geweckt – eine Produktion übrigens, die noch immer Maßstäbe setzt (damals bei Orfeo erschienen). Die Konzerte verlangen alles: eine exzellente Technik, einen in allen Registern ausgeglichenen Ton (vor

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #151 – Klarinette
Weber / Roeland Hendrikx

Weber / Roeland Hendrikx

Voller Begeisterung notierte Wolfgang Amadeus Mozart am 3. Dezember 1778 in einem Brief an seinen Vater aus Mannheim mit Blick auf die Salzburger Hofkapelle: «Ach wenn wir nur auch clarinetti hätten! – sie glauben nicht was eine sinfonie mit flauten, oboen und clarinetten für einen herrlichen Effect macht!» Tatsächlich war die technisch erst wenige Jahrzehnte zuvor aus dem Chalumeau hervorgegangene Klarinette zu jener Zeit noch ein vollkommen neues Instrument – solistisch, in der Kammermusik und im Orchester. Mit ihrer klanglichen Vielfalt in gleich drei charakteristischen Registern stellte sie eine willkommene

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #151 – Klarinette