
Umso drastischer erscheint das namensgebende Werk auf diesem Album, das mit Zitaten und Anklängen an Bach (Gounod) beginnt und endet – sich dazwischen aber zu einer nach Hilfe schreienden Ekstase aufschwingt. Ein Werk, das in seinem zeitgeschichtlichen Kontext gehört werden muss, das bei seiner Uraufführung in Tallin 1968 sofort verstanden, wiederholt – und umgehend verboten wurde. Bruch und Wendung zu anderen musikalischen Ideen und Parametern sind bereits lebendige Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. So lässt sich wohl auch Mein Weg (1999) hören und verstehen – eine mir bisher unbekannte Komposition, die vieles aus zwei Jahrzehnten zusammenfasst (im Booklet jedoch ohne Bemerkung bleibt). – Die Werkauswahl ist so persönlich wie die Freundschaft von Arvo Pärt zur Familie Järvi, die Einspielung in allem schlichtweg herausragend.
Arvo Pärt. Credo
La Sindone für Orchester und Schlagwerk (2005, rev. 2013); Fratres (1977; rev. 1991); Swansong (2013); Für Lennart in memoriam (2006); Da pacem Domine (Fassung für Streichorchester) (2004); Silhouette, Hommage à Gustave Eiffel (2009); Cantus in memoriam Benjamin Britten (1977, rev. 1980); Mein Weg für 14 Streichinstrumente und Schlagwerk (1999, rev. 2000); Credo für Klavier, gemischten Chor und Orchester (1968); Estonian Lullaby, Fassung für Frauenstimmen und Streichorchester (2002, rev. 2006)
Kalle Randalu (Klavier), Estonian National Male Choir, Ellerhein Girls Choir, Ellerhein Alumni Choir, Estonian Festival Orchestra, Paavo Järvi
Alpha ALP 1158 (2025)












