Mit Werken von Ernst von Dohnanyi und Jean Françaix sowie Jean Sibelius und George Enescu stehen zwei Gattungsstandards und zwei Entdeckungen auf dem Programm. Sie alle spielt das Leipziger Streichtrio mit Vitalität und emotionaler Dichte – rhythmisch prägnant und in den ruhigen Sätzen und Passagen mit klar gezeichneten, nach vorne gerichteten Linien. Das zeigt sich besonders in der anspruchsvollen Serenade von Dohnanyi – ein ohnehin großartiges Werk, das ich auf diesem Album noch einmal ganz neu kennengelernt habe. Die für ein Streichtrio so schwierige Balance zwischen individueller Durchhörbarkeit und gemeinsamem Ensembleklang ist hier kein Thema, so selbstverständlich wirkt das Zusammenspiel. Kurioserweise kommt der runde, klanglich markante Ensembleklang ausgerechnet in der Triobearbeitung der Ciaccona aus Bachs Solo-Partita BWV 1004 zur Geltung. – Für das nächste Album wünsche ich mir eine ebenso kraftvolle und mitreißende Interpretation der beiden Streichtrios von Paul Hindemith.
Passion
Ernst von Dohnanyi. Serenade op. 10 (1904); Jean Françaix. Streichtrio (1933); Johann Sebastian Bach. Chaconne für Violne BWV 1004 (arr. für Streichtrio von András von Tòszeghi); Jean Sibelius. Streichtrio JS 210 (1894); George Enescu: Aubade (1899)
Leipziger Streichtrio
Ars Produktion ARS 38 630
- Deutsches Streichtrio
- Leipziger Streichtrio