Herausgekommen ist ein buntes Pasticcio quer durch die Jahrhunderte und Stile. Zum einen verstehen es die Playfords vortrefflich, in die Alte Musik einzutauchen, zum anderen sie auch lebendig werden zu lassen – weniger für Puristen als vielmehr für ein breiteres Publikum, so es denn diese Kost für sich entdeckt. Freilich: Das den Drive unterstützende Schlagwerk klingt nicht immer authentisch nach Frühbarock, sondern gelegentlich allzu sehr nach jüngster Vergangenheit (Track 2). Die Auswahl der Stücke erscheint dennoch so stimmig wie die lebendige Präsentation. Die etwas überschäumende Leidenschaft der Interpretation gleicht eher dem experimentellen Menü eines jungen Sterne-Kochs, wo man eher eine unaufgeregte Weinbegleitung erwartet hätte. Einige Nummern muten allerdings stilistisch versalzen an (An Old Man is a Bed Full of Bones). Aber das ist hier in besonderer Weise eine Frage des Geschmacks.
Garlic and Onions. Deftige Balladen, feinherbe Kompositionen und kulinarische Tanzmusik aus England (17.–19. Jahrhundert)
Henry Playford. Twas O’er the Hills and Far Away; Cook’s Humour; Lumps of Pudding; Mrs Savages Whim; John Playford. The Glory of the Kitchen / Jameko; The Merry Merry Milkmaids / The Milkmaid’s Bob; The Northern Lasse’s Lamentation / Sellinger’s Round; Dissembling Love; On the Cold Ground / Ginnie Pug or Strawberries and Cream; An Old Man is a Bed Full of Bones; A Cup of Old Stingo; Thomas Campion. Though You Are Young and I Am Old; Tobias Hume. Tobacco; Tim Liebert. Garlic and Onions; Anonymus/Traditionals. I Will Give My Love an Apple; Nutmegs and Ginger; Are you Going to Whittingham Fair; Role the Rumple Sawny
The Playfords
deutsche harmonia mundi dhm 19658822682 (2020)