29. April 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch

Paeffgen – Gia

Paeffgen – Gia
Paeffgen – Gia

Das muss man auch erst einmal schaffen: Eine Solo-CD mit Musik auf einem Hackbrett (Hammered Dulcimer). Gilbert Paeffgen gelingt dies auf 14 Tracks und holt sich nur an einer Stelle einen akustischen Bass (Lorenz Geyeler) und ein Flügelhorn (Adrien Oggier) «zu Hilfe». Bei fünf der 14 Tracks greift Paeffgen auf fremdes Material, teilweise traditioneller Musik, zurück. Herausgekommen ist ein verhältnismäßig buntes Album, das zwischen Tanzmusik und schwebender Mitteilsamkeit pendelt und das Spektrum des Instruments zugleich als soziale Musik, als Musik einer hörenden Gemeinschaft, entfaltet. Da flowt es wie in der «Salamanderzeit» über Rauschendem. Man hört mit, wie da der Interpret Paeffgen arbeitet. Und danach folgt mit «Warum Syt Dir So Truurig» ein melancholisches, grüblerisches Lied. Danach kippt die Stimmung um in ein trocken gespieltes «Der Tanz des Mobilee». Das Album trumpft nicht auf, es zärtelt respektvoll die Hörerinnen und Hörer.

Bedauerlich ist, dass man, was den Erwerb dieses Albums angeht, ein wenig lange suchen muss und doch nicht recht fündig wird; dabei haben sich KulturStadtBern, Kanton Bern-Swisslos, Migros-Kulturprozent und die Bürgergemeinde Bern offenbar in irgendeiner Form helfend beteiligt. Nur der CD-Rücken gibt preis: Strider 024. Was aber auch nicht zwingend weiterhilft. Am besten nimmt man wohl über seine Website Kontakt zum Künstler auf.


Gilbert Paeffgen – GIA [2023]

  • Gilbert Paeffgen – Hammered Dulcimer, Tubular Bells
  • Lorenz Geyeler – Acoustic Bass (on 4)
  • Adrien Oggier – Fügelhorn (on 4)

Strider 024

 

 

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