Diese Einspielungen atmen zwar die Lebendigkeit wirklicher Konzertmitschnitte, sie lassen aber auch die letzte Präzision vermissen. Zudem klingen die Streicher in der Zweiten merkwürdig kantig – musikalische Poesie sieht anders aus. Mehr aber noch fällt der vielfach verdiente John Eliot Gardiner hinter den von mehreren Kollegen erreichten Stand der Interpretation zurück.
Bei Schumanns Sinfonien wirkt sich dies unverblümt hörbar und fühlbar aus. Daran kann auch die berechtigte Wahl der frühen ersten Fassung (1841) der Sinfonie d-Moll op. 120 nur wenig ändern. Sie wirkt über weite Strecken hemdsärmelig in der Präsentation und ist auf Tonträger schon lange keine Rarität mehr.
Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61, Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120; Ouvertüre zu Genoveva
London Symphony Orchestra, Sir John Eliot Gardiner
LSO live 0818 (2018)
- Olivier Messiaen: Le tombeau resplendissant und andere Orchesterwerke (Tonhalle-Orchester, P. Järvi)
- Hanns Eisler: Leipziger Sinfonie, Nuit et brouillard, Trauerstücke aus Filmpartituren
- Charles Ives: Symphonie No. 3 und No. 4, Selected American Hymns
- Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 ؘ– Wiener Symphoniker, Philippe Jordan
- Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 und Nr. 4 – Antwerp Symphony Orchestra, Philippe Herreweghe
- Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 und Nr. 4 – London Symphony Orchestra, Sir John Eliot Gardiner