29. März 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch

Hommage à Joseph Aloys Schmittbaur; Hof-Capelle Carlsruhe

Hommage à Joseph Aloys Schmittbaur; Hof-Capelle Carlsruhe
Hommage à Joseph Aloys Schmittbaur; Hof-Capelle Carlsruhe

Das 18. Jahrhundert steckt noch immer voller Überraschungen, und so wird das angesichts der überreichen Quellen auch noch einige Zeit blieben. Während der Blick allgemein fixiert ist auf das Wiener Dreigestirn, sind die vorarbeitenden Meister der Mannheimer Schule anhaltend unterrepräsentiert (auf CD sowieso, im Konzert allemal). Was aber, wenn man noch weiter in den Südwesten wandert? Etwa an den Hof zu Rastatt oder Karlsruhe?

Dort findet sich der auch noch im hohen Alter tätige Joseph Aloys Schmittbaur (1718–1809) als längst vergessene musikalische Instanz. Als Konzertmeister, Kapellmeister und Komponist hat er einige Werke hinterlassen, die einen schönen, mitunter auch verblüffenden Einblick in den klingenden „Alltag“ dieser Residenzen geben. Die Bekanntschaft mit den drei eingespielten Sinfonien (von 1770 und 1795) ist jedenfalls erhellend, auch wenn die aktuell spielende Hof-Capelle Carlsruhe die Streicher nur solistisch besetzt und so vieles einfach zu offen und zu kammermusikalisch klingt.

Schmittbaur betätigte sich übrigens auch als Instrumentenbauer, insbesondere für die Ende des Jahrhunderts en vogue befindliche Glasharmonika. Diesem Umstand verdanken sich ein paar einfache Kompositionen und auf dieser CD drei sphärische Nummern. Eine erhellende Entdeckungsreise ins Badische.


Hommage à Joseph Aloys Schmittbaur; Hof-Capelle Carlsruhe
Profil (Hänssler) PH 18064 (2018)

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