Penderecki: Lukas-Passion
Es muss immer wieder erstaunen, wie souverän Penderecki vor dem Hintergrund der langen Gattungsgeschichte die Leidensgeschichte Jesu erzählt, sie nicht mit den gerade erst erprobten Cluster-Klängen und neuen Techniken als kompositorischen Selbstzweck inszenierte, sondern durch sie das Geschehen erst vergegenwärtigt und erfahrbar macht. Vielmehr ist es Penderecki gelungen, mit wenigen markanten Tonkonstellationen und wiederkehrenden Motiven ein das Werk durchziehendes Netzwerk anzulegen. Gleichwohl sind die beiden Teile der Passion unterschiedlich angelegt. Während im I. Teil mit der Szene am Ölberg, der Gefangennahme und Verleugnung Christi durch Petrus, dann mit der Verspottung durch
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