21. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Kupke/Zerbe: Monalisa

Kupke/Zerbe: Monalisa

Eine kleine Serenade von Pretiosen musikalischer Improvisationen. Klarinette und Klavier teilen hier nicht nur die beiden ersten Buchstaben, sondern ihr Faible den unsingbaren Rest. Ein spätes Produkt aus dem Gewächshaus der Ehrerbietung an Hanns Eisler. Hier aber nicht in den vier Fäusten für jenen mit der Wildheit, wie sie Heiner Goebbels und Alfred Harth in direkter Konfrontation ausgebildet haben. Sondern wie durch mehrere Schleier gefiltert in der Tradition des Klavierliedes – nur eben statt mit Stimme mit Klarinette. Kein Wunder also, dass in der „Mahlerei“ auch dessen Liebsubstanz zum Schwingen

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Rifflet – Troubadours

Rifflet – Troubadours

Eine Musik, die einen mitnimmt wie eine Welle oder wie eine Art Treibsand. Nur völlig gefahrlos. Die Kompositionen von Rifflet sind eigentlich im Kern sehr leicht durchschaubar. Auf einem Rhythmus-Bett breitet sich ein melodisches Phrasengeflecht aus. In dieses kann man sich hineinbegeben und sich zurücklehnen. Eine musikalische Karawanenreise ist das am Ende mit so vorzüglicher Klanggestaltung, meditative Musik, tranceartig gewoben. Immer dabei eine gewissen Trauerartigkeit wie beim Marsch (Sordello – Track 1 oder Beatrice – Track 4). Das geht alles ganz ruhig vonstatten, gemurmelt dann auch wieder mal. Mediterranes Flair.

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Ramsch – Carabattola

Ramsch – Carabattola

So ein musikalischer Ramsch aber auch. Da mal wieder ein Trio+ nicht richtig im musikalischen Material aufgeräumt und wirft mit überreifem Klumpatsch um sich herum. Blind wie Maulwürfe sind sie. Und finden doch jeden Wurm. Unter der Erde ist es ja auch dunkelst. Im leeren Raum der Freiheit, liegt alles nur wild herum. Überbietungstechnologien frisieren die unbeheizte Zeit in Form. Grandioses Treiben von Klängen, schnuffiges Aufspüren von recycelfähigem Klingmaterial. Spontanarchitektur aus Tonfäden. Geschenke aus Freifeldaufnahmen in Schweizer Natur geben die nötigen Impulse. Es darf surren, quiepen, schlaraffeln. Dabei immer bequem

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Henkelhausen Quintet: Misantropic Tendencies

Henkelhausen Quintet: Misantropic Tendencies

Am Anfang tut man sich etwas schwer mit dieser Platte. Sie ging beim ersten Vorhören erst einmal an ihren Platz in Wartestellung. Vielleicht … Vielleicht geht es einem im zweiten Durchgang ja besser. Und, oh Wunder, ja. Was für eine klassisch freie Musik mit Duftnoten aus Rauch und Zimt (Track: Tom Has a Big Brain“). Kräftige Würzung mit feinen Noten. Brodelnde Mengen von Klang und Rhythmus mit subtilster, akrobatisch gefädelter Statik, stabil. Eine fortwährende Gefahr solcher „kluger“ Musik: sie verkapselt sich manchmal zu sehr in sich selbst, so dass sie

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