23. November 2024 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Graun, Bach, Telemann / Pasticcio

Graun, Bach, Telemann / Pasticcio

Bei einer Pastete kommt es auf die rechten Zutaten und die passenden Gewürze an. Im glücklichsten Fall hat die Küche nur die besten Zutaten verwendet – so wie dies im musikalischen Bereich auch bei einem «Pasticcio» sein sollte. Der Begriff beschreibt die insbesondere in der erste Hälfte des 18. Jahrhunderts übliche Zusammenstellung von Stücken verschiedener Meister, die am Ende ein neues «Werk» ergeben – im Bereich der Oper leicht nachvollziehbar (entweder bei einem ähnlichen Libretto oder wegen der «wiederverwendbaren» musikalischen Affekte der Arien), im Bereich des Passionsoratoriums aber ebenfalls im

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #113 – Passionsmusiken
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Montéclair / Jephté (1737)

Montéclair / Jephté (1737)

Carissimi und Händel setzten das alttestamentarische Drama um Jephta und die Opferung seiner Tochter in großen Oratorien um, in Paris hingegen erkannte man schon zu Beginn des18. Jahrhunderts das große Bühnenpotenzial des Plots. Und so schuf zunächst Simon-Joseph Pellegrin ein Libretto gegen alle ungeschriebenen Gattungstraditionen, später dann Michel Pignolet de Montéclair (1667–1737) eine Partitur, die zu dem Besten und Zukunftsweisendsten zählt, was an der Seine zu jener Zeit komponiert wurde. Glücklicherweise kommt es am Ende des fünften Akts nicht zur grausigen Tat (auch wurde eine Nebenhandlung eingeführt). Bereits bei der

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #042 – Barockopern
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