31. Mai 2025 nmz – HörBar – unabhängig / unbestechlich / phonokritisch
Viktor Ullmann

Viktor Ullmann

Schon seit längerem ist Der Kaiser von Atlantis ins Repertoire eingegangen. Es handelt sich um ein «Spiel in einem Akt», eine Kammeroper. Sie ist unbestritten das Hauptwerk von Viktor Ullmann (1898–1944), keineswegs aber seine letzte Partitur. Entstanden im Ghetto Theresienstadt, wurde das Werk im Rahmen der organisierten «Freizeitgestaltung» einstudiert, nach der Generalprobe indes abgesetzt (diese Vorgänge lassen sich nicht mehr genau rekonstruieren). Sowohl Ullmann als auch sein junger Librettist Peter Kien (1919–1944), der sich auch bildnerisch betätigte, wurden bald darauf nach Auschwitz deportiert… Drei Jahrzehnte vergingen bis zur Uraufführung des

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #154 – Verfemte Musik
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Thomas Larcher

Thomas Larcher

Eine Introduktion, zwei gewichtige instrumentale Sätze, vier Lieder. Thomas Larcher (*1963) hat mit Alle Tage (2010/15) ein bedeutendes Werk mit mehr als 45 Minuten Aufführungsdauer geschaffen, das formal scheinbar zwischen den Gattungen steht. Dabei definiert er es im Untertitel als «Symphonie für Bariton und Orchester» – zu Recht, denn die Anlage der Partitur erinnert an Gustav Mahlers vokal angereicherte «Wunderhorn»-Sinfonien, greift sogar hie und da den von dort vertrauten Duktus auf. Einen Duktus, der die Worte und Verse mit der Musik zusammendenkt, sie aufeinander bezieht, kommentiert und verstärkt. Larcher greift

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #062 – Sinfonisches
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