Édouard Lalo – Dmitry Smirnov

Édouard Lalo – Dmitry Smirnov

Ein wunderschöner Titel ziert das Album, denn wer möchte nicht auf Reisen gehen oder dazu eingeladen werden? Ob es dann aber wirklich in einem der kleinen Fischerboote sein muss, die sich eher für einen Ausflug in den Sonnenuntergang eignen? Angespielt wird mit dem Motto jedenfalls nur auf den eröffnenden Gesang von Henri Duparc (1848–1933), der hier (wie auch einige weitere kleine Stücke) für Violine und Orchester arrangiert wurde. Allerdings finden sich im Booklet zur weiteren poetischen Durchbringung lediglich Charles Baudelaires Verse (und diese nur im französischen Original). Schade. Im Zentrum

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Diego Ortiz – Trattado de Glosas

Diego Ortiz – Trattado de Glosas

Das Cover erinnert wieder einmal daran, dass man in früheren Zeiten zur Seefahrt nicht nur ein ordentliches Schiff und guten Wind, sondern auch eine gehörige Portion Mut benötigte: um generell den Meeren zu trotzen, aber auch, um bei einer steifen Brise in die Wanten zu gehen, um die Takelage zu sichern. So schön gewandet wie auf dem Cover (ein Ausschnitt aus einem Gemälde von Vittore Carpaccio) dürften die jungen Seeleute aber vermutlich nicht gewesen sein. Das Bild verweist zum einen zeitlich auf den jungen Diego Ortiz (1510–1570), zum anderen auf

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Jüri Reinvere – Ship of Fools

Jüri Reinvere – Ship of Fools

Ein gestrandetes Holzschiff, das durch Sturm und Wellen an der Küste wieder freigelegt wurde. Wofür mag das historische Wrack auf dem Cover des Albums aber stehen? Ist es ein Symbol für das literarische Narrenschiff von Sebastian Brant aus dem Jahr 1494, das im 21. Jahrhundert angespült wurde? Dort lautet der zentrale Satz, der auch heute noch von brennender Aktualität ist: «Mundus vult decipi, ergo decipiatur» (Die Welt will getäuscht werden, also lasst sie uns täuschen). Der seit zwei Jahrzehnten in Deutschland lebende estnische Komponist Jüri Reinvere (*1971) hat jedenfalls in

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Mr. Charles the Hungarian

Mr. Charles the Hungarian

Wer Ende des 18. Jahrhunderts Dublin mit dem Boot erreichte, dem dürfte sich die auf dem Cover abgebildete Aussicht auf die Marineschule dargeboten haben. Und hätte man die Menschen der Stadt nach ihren musikalischen Vorlieben gefragt, wäre wahrscheinlich auch noch zu jener Zeit die Antwort «Mr. Handel» gewesen. Ob es sich bei dem kaum dem Namen nach bekannten Mr. Charles the Hungarian jedoch wirklich um einen Rivalen Händels handelt, wie es im Untertitel des Albums heißt, ist fraglich. Nach der Lektüre des Booklets gewinnt man eher den Eindruck einer konstruierten

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Malcolm Arnold –The Padstow Lifeboat

Malcolm Arnold –The Padstow Lifeboat

Malcolm Arnold (1921–2006) komponierte nicht nur neun Sinfonien, sondern auch zahlreiche weitere sinfonische Werke. Nun hat Chandos ein wunderbares Supplement zur Gesamteinspielung herausgebracht: eine Reise durch das Œuvre von einem der ersten Werke (Larch Trees op. 3, 1943) bis hin zum gewichtigen Philharmonic Concerto op. 120 (1976), das ursprünglich für das London Philharmonic Orchestra entstand, in dem Arnold übrigens zunächst als Trompeter wirkte. In 70 Minuten wird hier eine erstaunliche Bandbreite vorgestellt, die in typisch britischer Art der Avantgarde der Zeit sehr fernsteht, die trotz ihrer bisweilen sogar unterhaltenden Qualitäten

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