
Frank Bungarten
Im «klassischen» Konzertleben ist die Gitarre nur selten anzutreffen. Mit ihrem intimen Ton ist sie ein Instrument der kleinen Räume, wenn nicht gar des Salons – sofern man es mit der großen Literatur des 19. Jahrhunderts ernst meint. Dann stößt man sofort auf den Namen von Fernando Sor (1778–1839), der mit einfachen Stücken und bissiger Ironie die Bedürfnisse anspruchsloser Zeitgenossen befriedigte, mit seinen großformatigen Kompositionen aber sowohl technisch wie auch formal die Grenzen sprengte. Der Lebensweg führte ihn von Barcelona über Paris und London nach Moskau, dann über Berlin wieder