forgotten Instrument

forgotten Instrument

Fast alle Instrumente, die heute weltweit verbreitet sind, haben eine lange Tradition und eine weitgehend standardisierte Form. Dennoch wurden und werden immer wieder neue Instrumente erfunden, so auch zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Wien. Hier kam es zu einer interessanten Neuentwicklung, dem Arpeggione, der zweifellos auch die Zeit des Biedermeier widerspiegelt. Bei diesem 1823 vorgestellten Instrument handelt es sich um eine Mischung aus Gitarre und Violoncello, also um eine Streich- oder Bogengitarre, die aber auch als Guitarrenvioloncello bezeichnet wurde. Konstruiert wurde das in nur einem Exemplar erhaltene Instrument von

Teil 5 von 5 in Michael Kubes HörBar #160 – forgotten music
forgotten sounds

forgotten sounds

In diesem Fall ist der Titel des Albums nicht das Ergebnis einer kreativen Eingebung oder eines Zufalls, sondern er nimmt (in Übersetzung) den Namen einer Komposition von Charles Martin Loeffler (1861–1935) auf: Timbres oubliés. Ursprünglich für Singstimme und Harfe komponiert, erklingt das Stück hier «ohne Worte» und dennoch sehr beredt auf der Klarinette. Es handelt sich allerdings eher um eine Zugabe, wie auch Debussys bekanntes Prélude, das hier die Funktion einer Introduktion übernimmt. Dennoch liegt die Spielzeit des Albums mit 45 Minuten deutlich unter dem Durchschnitt. Im Zentrum steht Loefflers

Teil 4 von 5 in Michael Kubes HörBar #160 – forgotten music
forgotten arias

forgotten arias

Hand aufs Herz: Nicht nur zahlreiche Arien aus der langen Epoche des Barock sind längst vergessen (wie der Titel und das Repertoire dieses Albums ver-spricht), sondern auch die allermeisten der damals komponierten Opern. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Zahlreiche Opernhäuser in den musikalischen Metropolen hatten Jahr für Jahr einen kaum bezifferbaren «Bedarf» an neuen Werken zu den vielfach immer gleichen Libretti. Allein Metastasios L’Olimpiade und L’Artaserse wurden von über 90 Komponisten vertont. Es ging um Topoi und Typen, um Musik und Moneten. Die Oper war ein durchorganisiertes Geschäft

Teil 3 von 5 in Michael Kubes HörBar #160 – forgotten music
forgotten word

forgotten word

Valentin Silvestrov (*1937) verfolgt seit Jahrzehnten eine ganz eigene Ästhetik, die zunächst die einstige Avantgarde schockierte, die heute aber mit ihrer neoromantischen Attitüde äußerst aktuell anmutet und als zeitgenössisch verstanden wird. Dazwischen liegt ein halbes Jahrhundert, in dem kulturell wie politisch viel, sehr viel geschehen ist. Die alten Kämpfe müssen nun nicht neu entfacht werden – zumal Silvestrovs Sprache und Grammatik in sich konsistent sind und darüber hinaus für andere stilbildend wirkten. Und dennoch verblüfft es immer wieder, wie Silvestrov an Schumann etc. anknüpft, manches fortschreibt, anderes neu gestaltet. Davon

Teil 2 von 5 in Michael Kubes HörBar #160 – forgotten music
Vergessene Lieder, vergessene Lieb

Vergessene Lieder, vergessene Lieb

Es ist ein Album mit sehr persönlichen Erinnerungen, das die Schweizer Sopranistin Melanie Adami vorlegt. Eingesungen wurden Lieder ihres Urgroßvaters Willy Heinz Müller (1900–1974), der in Winterthur und St. Gallen vielleicht nicht ganz vergessen wurde (in Wintherthur gründete er das Kammerorchester), ferner einzelne Gesänge vier weiterer Komponisten, die innerhalb der Familie in einem Notenkonvolut überliefert wurden. Dass diese gänzlich vergessenen Lieder erst jetzt zum Vorschein kommen, ist der «Kulturpause» von 2020 zu verdanken – eine Zeit, in der wohl alle liegen gebliebene Sachen einmal durchgeschaut haben und das eine oder

Teil 1 von 5 in Michael Kubes HörBar #160 – forgotten music