
Eine so was von höchstkultivierte Spielweise, wie sie hier das Trio mit Fred Hersch (Piano), Drew Gress (Kontrabass) und Joey Baron (Schlagzeug) hin- und vorlegen, macht hörend verlegen. Es grenzt nahezu an einen hyperabsurden Perfektionismus: Die Kompositionen anderer (Ornette Coleman, Egberto Gismonti, Charlie Haden, Ira und George Gershwin) und die eigenen gerinnen immanent zum tatsächlich – ich versteige mich an die Grenze der Redlichkeit – vollkommenen Trioklangbild. Ja, geronnen und in Bewegung, permanent in einer freundlich-höflichen Unruhe, die jedes Spieldetail einfängt und daraus Funken schlägt.
Ein reiner Hörgenuss mit einer gestaffelten Dichte im Raum von Melos, Harmonik und Rhythmus. Ob beim Unisonospiel von Fred Hersch oder im einstimmigen geradezu genial simplifizierten Melos («Law Years»). Oder in der gefächerten Akkordik von «The Surrounding Green» mit seinem hymnisch-zurückgenommenen Tonfall. Und so weiter und so fort …
Es blüht und wächst die Musik wie organisch-natürlich von selbst, dann aber eben doch nur, weil die Impulse der drei Musiker diese Grundnatürlichkeit betörend-berauschend ausmalen, austönen, sie einfärben und ausschattieren. Das ist kunstvoll, das ist Kunst. Regelmäßig zurückhaltend im Duktus, herausfahrend in der Wirkung.
The Surrounding Green – Fred Hersch, Drew Gress, Joey Baron [2025]
- Fred Hersch – Piano
- Drew Gress – Double Bass
- Joey Baron – Drums
Recorded: May 2024, Auditorio Stelio Molo RSI, Lugano
ECM 2836 (VÖ: 27.06.2025)









