
… wenn da nicht das appellative Booklet wäre. Die Auswahl und Konzeption des Albums wird einmal mehr über eine viel zu knapp formulierte und inzwischen selbst zu einem Topos gewordene genderzentrierte Einleitung begründet – bleibt aber in sich seltsam inkonsistent. Denn neben Werken von zahlreichen zeitgenössischen Komponistinnen steht mit der vollständigen Ceremony of Carols von Benjamin Britten auch ein Werk in der ursprünglichen Fassung für Frauenstimmen auf dem Programm. Damit bleibt das Album nach allen Seiten hin offen, wenn die «Feminine Voices» einmal auf Komponistinnen, ein andermal auf das Ensemble bezogen werden. Mit erscheint das bei aller musikalischen Qualität der Einspielung leider wie eine erzwungene Maskerade und für den dramaturgischen Anspruch der Produktion zu pragmatisch gedacht.
Feminine Voices at Christmas
Hildegard von Bingen. O Viridissima, Virga; Imogen Holst. Welcome Joy and Welcome Sorrow; She no Tear; Gustav Holst. Hymn to the Dawn; Joanna Marsh. Magnificat; Cecilia McDowall. Ave Maria; Adrean Peacock. There is no Rose; Ian Shaw. I sing of a Maiden; Barbara Strozzi. O Maria quam pulchra es; Kerena Briggs. Coventry Carol; Elizabeth Poston. Jesus Christ the Apple Tree; Benjamin Britten. A New Year Carol; Ceremony of Carols; Germaine Tailleferre. Lento aus: Sonate für Harfe; Traditional (arr. John Rutter). Prelude und Tomorrow shall be my Dancing Day aus: Dancing Day
Lishan Tan (Harfe), James Kennerley (Orgel), Ensemble Altera, Christopher Lowrey
Alpha 1182 (2024)








