
Es ist aber auch ein Quell ewiger Jugend, dass diese Edition nicht auf ein allzu begrenztes Portfolio an Ensembles und Solisten setzt, sondern sich immer wieder neu erfindet. In diesem Fall mit Boris Begelman (Violine) und dem Concerto Italiano – eine gute Kombination, die nicht «von der Stange» musiziert, sondern sich auf den jeweiligen Tonfall eines Concertos einlässt. Denn neben manchen Werken, die eben doch irgendwie allzu vertraut erscheinen, finden sich auch Kompositionen, die mit ihrer Tonart und dem damit verbundenen Ausdruck überraschen – hier vor allem das vermutlich um 1720/24 entstandene Concerto e-Moll RV 281. Insofern wird man auch in der Zukunft anhaltendes Vergnügen daran haben, dem Projekt zu folgen. In dieser Folge wird jedenfalls nichts stilisiert oder radikalisiert, sondern in die Musik hineingehorcht und ohne Mätzchen auf außergewöhnlich ehrliche, dennoch virtuose und spritzige Art dargeboten. Ein Gewinn.
Antonio Vivaldi. Concerti per violino IX «Le nuove vie»
Concerto für Violine, Streicher und Basso continuo F-Dur RV 283; Concerto für Violine, Streicher und Basso continuo B-Dur RV 365; Concerto für Violine, Streicher und Basso continuo C-Dur RV 194; Concerto für Violine, Streicher und Basso continuo D-Dur RV 211; Concerto für Violine, Streicher und Basso continuo A-Dur RV 346; Concerto für Violine, Streicher und Basso continuo e-Moll RV 281
Boris Begelman (Violine), Conceto Italiano, Rinaldo Alessandrini
Naïve OP 7258 (2020)












