So versammelt dieses Album zwei Werke von Kalevi Aho (*1949), die als «Nr. 2» eine imaginäre Beziehung zueinander haben. Freilich: Beim schwedischen Label BIS erscheint seit vielen Jahren nahezu alles, was der finnische Komponist auf Papier bringt, in beeindruckender Kontinuität. Dazu gehört auch seine systematische Berücksichtigung nahezu aller sinfonischen Instrumente (und mancher Kombinationen) im konzertanten Format. Dass die Realisierung einer Partitur dabei auch Hürden zu nehmen hat, beschreibt der Komponist selbst in seinen nüchternen Werkkommentaren. Dass Aho trotz seines reichen Œuvres keineswegs ein beliebiger Polygraph ist, zeigen seine sehr spezifische musikalische Sprache und Grammatik: harmonisch klar und melodisch auf lange kantable Linien angelegt, weiß er aus einem schier nicht enden wollenden Fundus immer wieder neue Geschichten zu erzählen. Vielleicht liegt das auch daran, dass er den jeweiligen Solopart der beiden Konzerte selbst im stillen Kämmerlein erprobt hat. Auch wenn musikalisch manches formelhaft wirkt, überzeugt vor allem das Violinkonzert Nr. 2 mit seinen Allusionen (mehrfach Alban Berg!) und der damit verbundenen geschichtlichen Tiefe.
Kalevi Aho. Violinkonzert Nr. 2 (2015); Cellokonzert Nr. 2 (2013).
Elina Vähälä (Violine), Jonathan Roozeman (Violoncello), Kymi Sinfonietta, Olari Elts
BIS Records BIS-2466 (2019, 2021)
- Kalevi Aho
- Anders Hillborg