Von dieser Qualität bekommt man durch das Album einen wirklich starken und überzeugenden Eindruck. Frid knüpft musikalisch bei seinen Lehrmeistern an, greift aber subtiler auf die Idiome einer Heimat zurück. Form und Linien entwickelt er aus der Geste heraus – und genau das macht seine Kompositionen so erstaunlich frisch. Die beiden Doppelkonzerte für zwei Violinen (1952) und zwei Klaviere (1957) sind von prägnanter Gestalt, wobei die Solisten sich wechselseitig ergänzen (die beiden Violinen erscheinen vielfach wie ein Instrument mit acht Saiten). Erstaunlich frisch und engagiert wirken zudem die Aufnahmen von 1952 und 1962, während die drei Werke für Orchester 2001 eingespielt wurden – mit viel Klangkultur und Engagement. Ein Album, das wegen der Musik selbst das Zeug zu einem immerwährenden Geheimtipp hat. Wer hat den Mut, noch mehr von Géza Frid zu entdecken?
Géza Frid. Orchestral Music – Historical Recordings
Paradou. Fantaisie Symphonique op. 28 (1948); Konzert für zwei Violinen und Orchester op. 40 (1952); Études Symphoniques op. 47 (1954); Konzert für zwei Klaviere und Orchester op. 55 (1957); Rhythmical Studies for Chamber Orchestra op. 58 (1959)
Theo Olof (Violine), Herman Krebbers (Violine), Géza Frid (Klavier), Luctor Ponse (Klavier), Het Brabants Orkest, Radio Philharmonic Orchestra, Michel Tabachnik, Willem van Otterloo, Jean Fournet
Et’Cetera KTC 1633 (1952, 1962, 2001)
- Géza Frid / Konzerte & Orchesterwerke
- Johannes Brahms / William Steinberg
- Armas Järnefelt Edition
- Joseph Keilberth / WDR